Es gibt ihn hierzulande eigentlich schon etwas länger, doch war er bisher nur zusammen mit einem Vodafone Abo erhältlich. Unter dem Brand von Aeotec ist der Hub nun gegen einen einmaligen Kaufpreis von 110 Euro, ganz ohne Abo zu haben.
Die Rede ist vom SmartThings Hub.
Eine ziemlich vielversprechende Kombination aus einfachem „Einsteiger-Smart Home Hub“ und Entwicklerplattform für alle die keine Angst vor Codezeilen haben.
Grund genug, dass wir uns den Hub mal etwas genauer anschauen.
#Einrichtung
Hierzu ist eigentlich nicht viel zu sagen. Die Einrichtung ähnelt vieler anderen Installationsroutinen. Hub via Netzteil mit Strom versorgen und SmartThings App laden.
Hierfür wird ein SmartThings Account oder Samsung Account benötigt.
Nutzer von Samsung Geräten – beispielsweise einem Smart TV werden einen solchen schon besitzen. Wer noch keinen hat, richtet sich einfach einen (kostenlosen) Account ein.
Danach kann der SmartThings Hub hinzugefĂĽgt werden. Ist dieser nicht per LAN-Kabel mit dem Router verkabelt, so verbindet sich das Smartphone per WLAN mit dem Hub (AccessPoint Modus) und will dann mit den Zugangsdaten des heimischen WLAN Netzwerks gefĂĽttert werden. - Fertig.
Nun lädt der Hub noch das neuste Update herunter und ist dann schon startklar.
#Die App
Die Oberfläche wird Apple Nutzer an die „Home“ App von Apples HomeKit erinnern.
Kacheldesign, clean und nicht mit Informationen ĂĽberladen.
Über das Plus (+) Symbol lassen sich nicht nur neue Geräte hinzufügen, sondern auch Räume erstellen, Mitbenutzer anlegen, Sprachassistenten verbinden, Regeln oder Szenen erstellen und vieles mehr.
Kurzum: die App ist sehr intuitiv aufgebaut und weiĂź damit zu gefallen.
#Mitbenutzer
Wer nicht allein in einer Wohnung oder einem Haus lebt, der kann hier Familienmitglieder einladen. Das geht ĂĽber zwei Wege:
- Per eMail Link einladen
- Via QR Code. Dabei wird in der App ein QR-Code erzeugt, den das Familienmitglied mit seiner SmartThings App einfach abscannt
#Räume
Wie in vielen anderen Smart Home Systemen können in der SmartThings App Räume angelegt werden, denen dann die Geräte zugewiesen werden. So lassen sich bei einer Vielzahl von zu steuernden Geräten jene schneller finden.
Wie bei Apple´s HomeKit lassen sich auch hier Hintergrundbilder für die Räume definieren.
#Regeln
Smart Home soll ja eben nicht heiĂźen, dass man sein Zuhause ab sofort nur noch per Smartphone steuert. Daher sind das HerzstĂĽck eines jenen Smart Home die Regeln, oder auch Automationen genannt.
Hier lassen sich im SmartThings Hub die altbewährten „WENN-DANN“ Regeln erstellen.
So lassen sich zum Beispiel die Lampen im Flur einschalten, wenn ein Bewegungsmelder Bewegung erkennt, oder die Lampen in der Einfahrt, wenn man nach Hause kommt.
Denn der SmartThings Hub unterstützt auch die Anwesenheitserkennung über das sogenannte „Geofencing“ – dabei wird auf die Standortdaten des Smartphones zurückgegriffen.
Oder man lässt sich benachrichtigen, wenn ein Sensor ein offenes Fenster erkannt hat, und man Abwesend ist. Es können aber auch Temperaturen oder die Luftfeuchtigkeit überwacht werden, da der SmartThings Hub die folgenden Regeln unterstützt:
- Ăśbereinstimmung
- Gleich oder größer
- Gleich oder kleiner
So könnte man beispielsweise die Luftfeuchtigkeit überwachen und falls diese über ein Wert steigt, sich benachrichtigen lassen, oder direkt den Luftentfeuchter einschalten.
Über sogenannte „Vorbedingungen“ lassen sich Bedingungen kombinieren.
Nehmen wir dafĂĽr noch einmal unser Beispiel mit dem Licht im in der Einfahrt daher, dass wir dann einschalten wollen, wenn wir nach Hause kommen.
Dies macht aber nur Sinn, wenn es drauĂźen dunkel ist.
So könnte man eine Regel erstellen:
Wenn 18-24 Uhr UND Anwesenheit DANN Licht im Flur an
#Szenen
Ähnlich den Regeln lassen sich auch Szenen erstellen. Sie definieren die Abfolge von Aktionen oder den Zustand von Geräten. So kann man beispielsweise vordefinieren, welche Lampen eingeschaltet sein sollen und auf welcher Dimmstufe, wenn die Szene „Gute Nacht“ gestartet wird.
#Geräte
Aber kommen wir zur Königsdisziplin im Smart Home: Die zu steuernden Geräte.
Denn was nutzen all diese smarten Funktionen, Szenen und Regeln, wenn man keine Geräte hat, welche man steuern kann?
Hier fährt der SmartThings Hub mit einer Vielzahl an Sensoren und Aktoren verschiedenster Hersteller auf.
Grund dafĂĽr sind zum einen die beiden Funkstandards Z-Wave und Zigbee, welche der Hub an Board hat.
Allein der Z-Wave Standard wird weltweit von mehr als 1.000 Herstellern genutzt und der Zigbee Funk konnte sich vor allem im Bereich der Lichtsteuerung etablieren. Hier seien Marken wie IKEA und Philips genannt.
So lassen sich diese Geräte direkt mit dem SmartThings Hub verbinden, ohne die Notwendigkeit von anderen Bridges oder Hubs. Das spart Zuhause einiges an Platz und schafft freie Steckdosen.
Zum anderen können aber auch Geräte verbunden werden, die nicht über die eben genannten zwei Standards „funken“.
Vorausgesetzt, SmartThings bietet dafür einen „Connector“ – so will ich das hier mal nennen.
Denn so lassen sich auch WLAN Geräte, oder Geräte die eine eigene Bridge oder Hub nutzen per Netzwerk mit dem SmartThings Hub verbinden. Wie zum Beispiel die Arlo Kameras, oder Lampen von Lifx, Thermostate von netatmo und Nest oder die günstigen Shelly Module.
Interessant auch: Wer seine Hue Lampen lieber per Hue Hub steuern möchte – weil er Beispielsweise Dienste wie Hue-Sync nutzt, kann die bunten Leuchten auch per „Netzwerk-Connector“, also über den Hue Hub verbinden.
Es sei jedoch bei all diesen Verbindungen angemerkt, dass es sich um Cloud-2-Cloud Verbindungen handelt. Fällt das Internet einmal aus, können diese Geräte nicht mehr über den SmartThing Hub gesteuert werden.
Auch sind diese „Connectoren“ noch recht „USA“-lastig. Soll heißen, dass sich hier viele Marken aus dem amerikanischen Markt wiederfinden. Was sich aber mit großer Sicherheit in der nächsten Zeit ändern wird – jetzt wo der SmartThings Hub hierzulande Fuß fasst. Und nicht ganz unschuldig daran werden die SmartApps sein
#SmartApps
Bis hierhin ist der SmartThings Hub ein absoluter „Smart Home Einsteigertauglicher“ Hub mit einfachen WENN-DANN Regeln und einer Vielzahl von unterstützten Geräten.
Die Smart Apps machen ihn jedoch auch für Fortgeschrittene und Bastelliebhaber höchst spannend.
Hierfür bietet der SmartThings Hub eine Weboberfläche an, welche es erlaubt per Code eigene „Smart Apps“ zu erstellen.
So können findige Bastler und Hobby Programmierer nicht nur neue Geräte hinzufügen, sondern Dienste und Services dem SmartThings Hub hinzufügen.
Wie wäre es zum Beispiel, wenn die Lampe im Wohnzimmer grün leuchtet, sobald der Benzinpreis an der nächstgelegenen Tankstelle besonders günstig ist?
Für solche Spielereien, aber auch nützliche Werkzeuge finden sich bereits eine Vielzahl „SmartApps“ auf der Entwicklerplattform „GitHub“, die per einfachen „Copy & Paste“ des Quellcodes auf den eigene SmartThings Hub adaptiert werden können.
All das erinnert mich schwer an meine gute alte Fibaro LUA Zeit 🥰
Unter den Apps auf GitHub finden sich auch Steuerungen für die Bewässerung (abhängig vom Wetter), Scripte für kleine Alarmanlagen, Heizpläne oder Integrationen für die Amazon Dashbbuttons, das Danalock oder NUKI Schloss und vieles mehr.
Dabei unterscheiden sich die Projekte in Devicetypes – um neue Geräte hinzuzufĂĽgen und Smartapps – fĂĽr kleine bis umfangreiche Automationen. Â
Oder wie wäre es, wenn die Regen, Wind und Außentemperaturen der netatmo Wetterstation im SmartThings Hub zur Verfügung stehen?
Genau das geht auch per „SmartApp“. Und wie du dies in deinem SmartThings Hub hinzufügst, dass zeige ich dir hier im nächsten Blogpost.
Du hast schon ein SmartThings Hub, oder liebäugelst mit einem? Dann komm in unser Forum und diskutiere mit!