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Testbericht: Reolink Argus Pro 4 – Smarte Überwachungskamera mit 4K und Solarpanel

Reolink Argus Pro 4 im Test
Reolink Argus Pro 4 im Test
Geschrieben von crissxcross

Zusammenfassung

Die Reolink Argus Pro 4 ist eine beeindruckende Überwachungskamera, die in fast jeder Situation überzeugt. Dank des 180°-Blickfelds, der 4K-Auflösung und der farbigen Nachtsicht hat man stets ein klares Bild. Die einfache Einrichtung und die flexiblen Montagemöglichkeiten machen sie zu einem idealen Begleiter für große Außenbereiche.

Pro

  • Beeindruckende 4K-Auflösung
  • Farbige Nachtsicht ohne Infrarot
  • Autarker Betrieb dank Akku und Solarpanel
  • Viele Speichermöglichkeiten (SD-Karte, FTP, Home Hub)
  • Smarte KI-gestützte Objekterkennung
  • Flexible Montage

Kontra

  • Kein RTSP-Stream
  • Audioausgabe bei der Gegensprechfunktion eher schwach
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Wer sein Schloss, seine Stadtvilla oder einfach nur die Einfahrt im Blick behalten möchte, sollte jetzt nicht wegklicken. Die Reolink Argus Pro 4 ist eine smarte WLAN-Kamera mit integriertem Akku, 180°-Blickfeld und ordentlich Technik unter der Haube. Doch ob sie wirklich hält, was sie verspricht, habe ich im Test herausgefunden.

Reolink im Siio-Test
Reolink im Siio-Test

Transparenzhinweis: Für diesen Test wurde mir die Argus Pro 4 inkl. Solarpanel kostenlos vom Hersteller Reolink zur Verfügung gestellt. Reolink hatte keinerlei Einfluss auf diesen Beitrag, der meine subjektive Meinung widerspiegelt.

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Unboxing: Willkommen, E.T.!

Beim Auspacken der Argus Pro 4 fällt eines sofort ins Auge: Diese Kamera sieht aus, als käme sie direkt von einem anderen Planeten. Mit ihren zwei Linsen und dem kugeligen Design erinnert sie mich an E.T., den Außerirdischen. Doch während E.T. damals verzweifelt „nach Hause telefonieren“ wollte, will die Argus Pro 4 genau das nicht!

Die Kamera hebt sich wohltuend von Herstellern wie „Ring“ ab, die häufig ihre Cloud-Speicherlösungen in den Vordergrund stellen. Stattdessen bietet die Argus Pro 4 zahlreiche lokale Speichermöglichkeiten – von der microSD-Karte über FTP-Server bis hin zum Reolink Home Hub. Das heißt: Deine Videos bleiben auf Wunsch komplett privat und landen nicht in der Cloud. Ein smarter Ansatz, der besonders für datenschutzbewusste Nutzer attraktiv ist.

In der Box finden sich:

  • Die Kamera selbst
  • Ein USB-C-Ladekabel
  • Eine Wandhalterung
  • Ein Montagekit inkl. Schrauben und Gurten
  • Ein Benutzerhandbuch

Das Handbuch ist angenehm detailliert und hilft bei den ersten Schritten. Praktisch: Statt bohren zu müssen, kann man die Kamera dank Gewindeschraube auch auf ein Fotostativ setzen oder sie mit den mitgelieferten Gurten an Pfosten, Masten oder Balkongeländern befestigen. Für maximale Flexibilität kann man sogar Fotoklemmen verwenden, um Kamera und Solarpanel an einer Brüstung zu befestigen – ein echter Pluspunkt, wenn man keine Lust auf Löcher in der Wand hat.

Achtung: Eine microSD-Karte ist nicht dabei. Wer lokal speichern möchte, sollte eine Karte (bis zu 512 GB) direkt mitbestellen.

Micro SD Kartn Slot für Karten bis 512GB

Technische Highlights: Was macht die Argus Pro 4 besonders?

Dual-Image-Stitching: 180°-Blickfeld

Die Argus Pro 4 kombiniert die Bilder ihrer zwei Kameras zu einem nahtlosen 180°-Panoramabild. Damit deckt sie einen kompletten Halbkreis horizontal ab – ideal, um Einfahrten, Gärten oder andere große Bereiche im Blick zu behalten. Die Bildzusammenführung erfolgt per Software und hat in meinem Test einwandfrei funktioniert. Einziges Manko: Unterhalb der Kamera bleibt ein "Blind Spot", der je nach Höhe der Anbringung, einen mehr or minder großen Bereich nicht erfasst.

4K-Auflösung: Schärfer geht kaum

Mit einer Videoauflösung von 5120 x 1440 Pixeln liefert die Argus Pro 4 gestochen scharfe Bilder. Endlich mal eine Überwachungskamera, bei der man Gesichter und Kennzeichen tatsächlich erkennen kann, anstatt nur zu raten, ob das da im Bild ein Mensch oder doch nur ein Ast ist.

Wi-Fi 6: Schneller und stabiler

Die Kamera unterstützt den neuen Wi-Fi-6-Standard, was schnelle und ruckelfreie Videoübertragungen ermöglicht – vorausgesetzt, der eigene Router macht da mit. Keine Sorge: Die Kamera ist abwärtskompatibel und läuft auch mit älteren WLAN-Standards. Wer aber auf der Höhe der Zeit ist, profitiert von einer stabileren Verbindung und geringeren Latenzen.

Farbige Nachtsicht dank Restlichtverstärkung

Während viele Überwachungskameras bei Nacht auf Infrarot setzen, nutzt die Argus Pro 4 eine Technik namens Restlichtverstärkung. Egal ob Straßenlaterne, Mondlicht oder die Reflexion eines entfernten UFOs – irgendeine Lichtquelle gibt es immer, und genau die macht sich die Kamera zunutze.

Das Ergebnis? Klare und farbige Bilder bei Nacht! Zusätzlich sind LEDs verbaut, die bei Bedarf als Spotlicht dienen können – entweder per App gesteuert oder automatisch bei Bewegungserkennung.

Ein echter Vorteil: Kameras mit Infrarot ziehen oft Insekten und Spinnen magisch an, was zu Fehlalarmen führt. Mit der Restlichtverstärkung gehört das der Vergangenheit an. Endlich eine Kamera, die nicht zum Club für nachtaktive Krabbler wird!

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Flexibilität durch Akku und Solarpanel

Dank des integrierten Akkus und der Möglichkeit, ein Solarpanel anzuschließen, ist die Argus Pro 4 völlig unabhängig von Stromanschlüssen. In meinem Testzeitraum hielt der Akku nach einer Woche Nutzung (inkl. regelmäßiger Bewegungserkennung) noch satte 80 %.

Reolink verspricht mit angeschlossenem Solarpanel eine vollständige Autarkie – auch bei intensiver Nutzung. Das Panel ist übrigens mit 17 x 20,5 cm deutlich größer als bei früheren Modellen und sollte in Frühling und Sommer problemlos genug Energie liefern. Im Winter könnte es bei Schnee oder wenig Sonnenlicht enger werden, aber Reolink gibt an, dass der Akku bis zu zwei Monate halten kann, wenn die Kamera maximal 10–15 Mal pro Tag ausgelöst wird.

Fällt der Akkustand unter 10 %, gibt es eine Push-Benachrichtigung – praktisch, um rechtzeitig nachzuladen.

Installation: In 3 Minuten startklar

Die Einrichtung der Kamera ist denkbar einfach:

  1. Knopf an der Unterseite der Kamera für zwei Sekunden drücken – sie gibt eine Sprachmeldung aus.
  2. Reolink-App herunterladen und den QR-Code auf der Kamera scannen.
  3. WLAN-Daten eingeben und ein Passwort für die Kamera festlegen.

Nach etwa drei Minuten war alles fertig eingerichtet. Die App führt verständlich durch den Prozess und bietet viele Einstellungsmöglichkeiten, darunter:

  • Bewegungszonen definieren
  • Zeitfenster für Alarmierungen festlegen
  • Objekterkennung für Personen, Tiere und Fahrzeuge aktivieren

Verwendung im Alltag: Sirenen, Speicher und smarter Alarm

Die Kamera überzeugt mit durchdachten Funktionen:

  • Scharfe Bilder: Dank 4K-Auflösung erkennt man auch bei einem Vorfall die entscheidenden Details.
  • Audio: Neben der Aufnahme von Bild und Ton kann die Kamera auch einen Sirenenton abspielen – entweder bei Bewegungserkennung oder per App. Alternativ lässt sich ein eigener Sound hochladen, z. B. „Hau ab von meinem goldenen Anwesen, du Lump!“
  • Gegensprechfunktion: Per Mikrofon im Smartphone kann man mit Personen vor der Kamera sprechen. Die Tonausgabe der Kamera ist allerdings eher mittelmäßig – verständlich, aber nicht glasklar.

Speichermöglichkeiten:

Reolink bietet viele Wege, die Videos zu speichern:

  • MicroSD-Karte (bis 512 GB)
  • FTP-Server (z. B. NAS oder USB-Stick an der FritzBox)
  • Reolink Home Hub

Leider fehlt ein RTSP-Stream, aber Synology-Nutzer können die Kamera trotzdem über die Surveillance Station einbinden. Eine Erklärung wie das geht, findet sich hier.

Übrigens: Die Kamera nimmt auch ohne WLAN lokal auf die SD-Karte auf – ein potenzielles Gadget für Jäger, die sie als Wildkamera einsetzen wollen. Spaß beiseite: Die Flexibilität ist hier ein echter Pluspunkt, der sie von anderen Wettbewerbern im Segment, wie der Arlo Essential Outdoor unterscheidet.

Fazit: Breites Sichtfeld, scharfe Bilder und viel Flexibilität

Die Reolink Argus Pro 4 ist eine beeindruckende Überwachungskamera, die in fast jeder Situation überzeugt. Dank des 180°-Blickfelds, der 4K-Auflösung und der farbigen Nachtsicht hat man stets ein klares Bild. Die einfache Einrichtung und die flexiblen Montagemöglichkeiten machen sie zu einem idealen Begleiter für große Außenbereiche.

Pro:

  • Beeindruckende 4K-Auflösung
  • Farbige Nachtsicht ohne Infrarot
  • Autarker Betrieb dank Akku und Solarpanel
  • Viele Speichermöglichkeiten (SD-Karte, FTP, Home Hub)
  • Smarte KI-gestützte Objekterkennung
  • Flexible Montage

Contra:

  • Kein RTSP-Stream
  • Audioausgabe bei der Gegensprechfunktion eher schwach

Die Kamera ist besonders für alle geeignet, die breite Außenbereiche überwachen möchten – und dabei auf unnötige Kabel verzichten wollen. Ob der Akku mit Solarpanel wirklich das ganze Jahr durchhält, werde ich für euch weiter beobachten. Bis dahin: klare Empfehlung!

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Diesen Blogpost hat geschrieben ...

crissxcross

Chris, Gründer und Blogger von siio.
Gelernter IT-Systemelektroniker, seit vielen Jahren beruflich als Produktmanager im Smart Home unterwegs. Technikverliebter Familienvater, Apple Fan. Nach einigen Jahren Stadtleben wieder froh auf dem Land zu sein.

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