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Mein Kraftwerk: Mini PV von Kioto

Auch wenn die Photovoltaik Ausbeute gerade jetzt in den Wintermonaten extrem gering ist, soll Mini-PV hier im Blog ein Thema sein.
Wie ich die tief stehende Sonne bestens mit dem "Mein Kraftwerk" von Kioto genutzt habe, das liest du hier.
Begonnen hatte alles im Frühling letzten Jahres mit zwei PV-Modulen. Ich berichtete hier: Aufs Dach gestiegen – die Mini PV Anlage ist montiert
Damals las ich viel zu dem Thema und stieß im Bezug auf Mini-PV und Balkonkraftwerken immer wieder auf die Hersteller:

Kioto Mein Kraftwerk liegt auf dem SIMON CPE

Vergleicht man diese in Punkto "Preis pro Watt" mit No-Name Systemen aus Shops wie solar-pac oder Greenakku, so fällt doch schnell der Preisunterschied auf auf. Was können diese Systeme also besser? Diese Frage wollen wir klären und schauen uns die drei genannten Systeme in den nächsten Wochen und Monaten mal etwas genauer an. Los geht es mit dem Kioto "Mein Kraftwerk"

Vorn: SIMON CPE; links auf dem Dach: Module von Solar-pac; rechts Kioto

Kioto - Mein Kraftwerk

Auffällig macht das Kioto Panel seine Designreichen Verzierungen die, by the way im Verbund mit weiteren Modulen ein großes, zusammenhängendes Muster ergeben. Wer nicht so drauf steht, der kann die Module auch ganz ohne Schnörkeleien bekommen, die dann auch noch 10 Watt mehr Peak Leistung hervorbringen.

In Zahlen heißt das: Hat man sich für die Designvariante entschieden, darf man sich über eine Maximale Leistung von 290 Watt Peak freuen. Verzichtet man auf die gelben Linien - welche aber meiner Meinung nach ein echter Eye-Catcher sind, so schafft das Modul sogar 300 Watt Max-Leistung.

Kioto "Mein Kraftwerk" - Muster ergibt bei mehreren Modulen ein Gesamtbild

Eine Halterung gehört, wie auch das Anschlusskabel nicht zum Standardlieferumfang.
Wer das "Mein Kraftwerk" aufständern will, oder auf dem Dach montieren möchte, der muss bei anderen Anbietern schauen, denn von Kioto selbst gibt es da nichts. Hier ist lediglich zu beachten, dass es sich um eine 40-iger Rahmenhöhe (also das Modul ist 4cm hoch) handelt. Somit sind alle erhältlichen Halterungen für Flachdach, Ziegeldach und Aufständerung kompatibel. Wie gesagt: Lediglich Klemmhöhe beachten.

Kioto Mein Kraftwerk

Unboxing "Mein Kraftwerk"

Geliefert wird das Kioto Mein Kraftwerk in einem unauffälligen braunen Karton, welcher zugleich die Bohrschablone ist.
Bohrschablone? Für was? 🧐 Aber dazu gleich mehr.

Lieferung des Kraftwerk in unauffälligen Karton

Ansonsten ist "Mein Kraftwerk" sofort einsatzbereit, denn der Micro-Wechselrichter ist bereits an der Modulrückseite verbaut und fertig verkabelt. Besonderheiten des Wechselrichters: ENS integriert nach VDE AR-N 4105, Schutzklasse 1, Topologie: Transformator/galvanisch getrennt.
Hier setzt man übrigens auf den Markenhersteller AE-Conversion unter den Micro-Wechselrichtern.
Dieser verwendet die Wieland Mini Buchsen. Ein entsprechendes Anschlusskabel auf Schuko Stecker kann separat dazu bestellt werden - denn zum Standard-Lieferumfang gehört leider kein Anschlusskabel.

Wechselrichter am Kioto Mein Kraftwerk

Hier werden die Kritiker sicher wieder laut aufschreien (nutzt gern unten das Kommentarfeld unter dem Beitrag 😄 )

Das darf doch so nicht sein?! Die VDE sagt doch, es braucht eine separate Einspeisesteckdose!

Nun, die Norm gibt aber auch vor, innerhalb von wieviel Millisekunden die Anschlüsse Spannungsfrei geschaltet werden müssen. Dies hält das Kioto "Mein Kraftwerk" ein und kann somit per Schuko-Stecker betrieben werden.
Wer mehr als ein Modul installiert, der kann auf "Verteilerblöcke" zurückgreifen, um so zwei Module miteinander zu verschalten. Es können in einer Installation auch mehrere Verteiler mit Wieland Mini Anschluss genutzt werden

Wieland Mini Verteilerblock, zum Anschluss mehrerer Module

Das Modul wiegt 23kg, hat eine Abmessung von 1,70 x 0,99 Metern, die Ecken sind abgerundet, so dass das Modul wie ein übergroßes iPhone an der Wand erscheint.
Moment mal, Wand? Ja ganz richtig gelesen, denn der Hersteller Kioto bietet optional Schienen für die Wandmontage an. Und nun wird auch klar, welchen Nutzen die Bohrschablone auf dem Umkarton hat.

Kioto Mein Kraftwerk an der Wand im Sonnenuntergang

Wandmontage des Kioto "Mein Kraftwerk"

Auf der Südseite meines Hausdaches ist bereits die Solarthermie montiert und da fand ich die Idee der Wandmontage recht sexy.
Dank der Design-Bedruckung war die Genehmigung der Regierung daheim schnell eingeholt.
Für die Montage bedarf es mindestens zwei Personen. Wir hatten Glück und ein befreundeter Nachbar war interessiert was wir dort installieren. So wurde dieser just miteingespannt. Bloß gut, wie sich im Laufe der Montage herausstellte.

Verpackung des Kioto dient als Bohrschablone

Das Ganze klingt zunächst trivial: Bohrschablone ausschneiden, an die Wand anhalten, anzeichnen, bohren, fertig.
Leider ist dem ganz und gar nicht so, wie wir nach dem ersten Versuch feststellen mussten.
Denn die Montageschienen haben jeweils nur ein (1) Langloch. Lassen sich also entweder minimal in der waagerechten, oder senkrechten korrigieren.
Hier ist äußerste Präzision erforderlich, denn zum Schluss müssen die 4 Stifte auf den Schienen, Milimetergenau in die Halterungen des Moduls passen. Da ist kein Spiel!

Montage der Wandschienen für das Kioto

Grundsätzlich eine gute Idee, denn so sieht man zum Schluss keinerlei Schrauben und das macht schon was her.
In der Praxis erfordert das ganze jedoch viel handwerkliches Geschick - welches ich persönlich nicht habe.
Gut das ich mit meinen zwei linken Händen nur zum halten und Bier holen abgestellt wurde.
Erwähnte ich schon das es sich als hilfreich erwiesen hat, dass der Nachbar vorbei kam 🙃

Schienen oben und unten müssen auf den Milimeter passen

Wir entschieden uns, auf die Borschablone zu verzichten und alles via Hand und Senklot zu vermessen.
Sind die Schienen erst einmal (zu 100% korrekt) montiert, ist der Rest ein Kinderspiel. Modul ansetzen und via Imbusschaube an allen vier Ecken fixieren.
Auch hier stellten sich die zwei zusätzlich helfenden Hände als äußerst hilfreich heraus.

Das erste Modul ist montiert - Mein Kraftwerk

Dank des Verteilerblocks mit dem Wieland-Mini Anschluss, verläuft nur ein AC-Anschlusskabel von Steckdose zu den Modulen, welches übrigens an jeder beliebigen Ecke herausgeführt werden kann, da eine entsprechende Vorrichtung an jeder Eckkappe eingearbeitet ist.

"Mein Kraftwerk" im Alltag

Zunächst sei gesagt, dass sich das Kioto "Mein Kraftwerk" mit seinen Design-Elementen an der Hauswand in das Gesamtbild extrem gut einschmiedet.
Wobei ich es mir auch auf dem Dach oder als Balkongeländer bzw. an jeder anderen Fassade oder Wand gut vorstellen kann.

Beide Kioto Mein Kraftwerk Module fertig montiert

Aber zugegeben: Eine senkrechte Montage an der Wand ist alles andere als die ideale Ausrichtung von PV-Modulen, bedenkt man, das der beste Winkel 30° bis 45° zur Sonne beträgt.
Doch gerade jetzt in den Wintermonaten, wo die Sonne am tiefsten steht, habe ich hervorragende Ergebnisse mit den Kioto Modulen erzielen können.
So habe ich auf meinem relativ flachen Schuppendach, dessen zwei Module mit je 305 Watt Peak in Richtung Westen schauen, im Schnitt nur 50-60 Watt in Spitzenzeiten im Monat Dezember "ernten" können.
Die Kioto Module mit ihren jeweils 290 Watt Peack hingegen, welche ebenfalls Richtung Westen schauen und senkrecht an der Hauswand montiert sind, haben locker das Doppelte geschafft. An sonnigen Dezembertagen zusammen sogar um die 200 Watt.

Wie sich die senkrechte Wandmontage in den Sommertagen auswirken wird und vor allem die fehlende Belüftung der Module, dass muss sich zeigen.
Der Dachvorsprung sollte zumindest so knapp sein, das er keine, oder nur minimale Schatten auf die Module wirft.

Fazit

Kurzum, die Module sind sexy!
Das Design macht wirklich was her und lässt das Kioto "Mein Kraftwerk" eben nicht wie PV-Module aussehen.
Egal ob auf Dach oder Hauswand, das Kioto kann meiner Meinung nach überall seinen Platz finden.
Besonders schön ist der Grundgedanke der Erweiterbarkeit, welcher sich durch das gesamte Produkt zieht. Angefangen von den Designelementen, welche zusammen ein großes Bild ergeben, bis hin zu den Blockverteilern, mit welchen sich mehrere Module an eine Zuleitung anschließen lassen.

Die Wandhalterung ist stabil und hält bisher sogar Herbststürmen aus. Von der Konstruktion würde ich mir jedoch eher ein Hakensystem - ähnlich wie bei Küchen (Hänge-)Schränken wünschen. Denn dies würde die Montage um Lichtjahre vereinfachen.
Von der Qualität der Module gibt es nichts zu meckern, diese machen dank dem 3,2mm dicken und gehärteten Glas einen soliden Eindruck. Auch die Abrundung der Ecken durch Plastik Profile hat seinen Charme.

Wer also Module sucht, die sich top in das Gesamtbild einschmieden, der findet bei Kioto "Sein Kraftwerk".
Die Amortisation sollte aufgrund des Preises von knapp 530 Euro allerdings hinter dem Aspekt der Designaffinität stehen.
In unserer Serie geht das Kioto "Mein Kraftwerk" nicht nur als das Designaffinste Mini PV System ein, sondern auch als jenes, das mit gewieften Extras für beste Erweiterbarkeit glänzt.
Die Wandmontage ist schick und die Anschlussmöglichkeiten raffiniert. Wer indes eine Dachmontage bevorzugt, kann auf Standardhalterungen zurückgreifen und wird bei Anbietern wie solar-pac.de fündig.

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