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RaZberry und der Fibaro Rauchmelder - eine kleine Odyssee

Nachdem ich bereits meine ersten Eindrücke zum RaZberry und der Z-Way Software geschildert habe, soll es heute mit einer weiteren Komponente in meinem SmartHome weiter gehen - einem Rauchmelder.


Grundsätzlich hat mich neben all der möglichen Spielerei vor allem auch das Thema Sicherheit zum Smart-Home gebracht. Einbrüche sind bei mir zwar weniger wahrscheinlich, aber einen beinahe Brand habe ich schon erlebt. Also war für mich sehr schnell klar, dass ein Rauchmelder einer der ersten Bausteine sein würde. Mit dieser Entscheidung begann allerdings eine kleine Odyssee.

Welcher Rauchmelder darf es (nicht) sein?

Der erste Schritt war natürlich ein geeignetes Modell zu finden. Im Z-Wave Markt ist hier zumindest eine kleine Auswahl vorhanden. Teils finden sich aber optisch identische Modelle mit jeweils anderem Branding und teils aber auch anderen Funktionen in der Firmware. Doch wer anfängt sich in dieses Thema einzulesen, liest schnell von verschiedenen Zertifizierungen - EU Normierungen, DIN und VdS werden euch dabei sicher über den Weg laufen.

Um etwas Klarheit in dieses Chaos zu bringen: Grundsätzlich funktionieren die meisten Melder recht zuverlässig, wenn man Tests und Erfahrungen liest. Die Krux allerdings: ein großer Teil der Bundesländer und einige Versicherungen schreiben Rauchmelder nach bestimmten Normen vor: oft DIN14604. Hier ist z.B. eine bestimmte Lautstärke, Signalart etc. von Bedeutung. Einige Versicherer verlangen, oder belohnen sogar eine VdS-Zertifizierung, z.B. mit Beitragssenkungen, da die Prüfung der „VdS Schadenverhütung GmbH“ häufig strenger als ISO, DIN oder EN-Zertifikate ausfallen. Informieren kann hier also auf jeden Fall lohnenswert sein, einen Überblick-Artikel gab es bereits hier auf siio.

Das Problem dabei: es fallen damit jede Menge Z-Wave Produkte durchs Raster. Mit VdS-Zertifikat können im Moment nur der ) und der Everspring SF812 glänzen. Die neuere DIN erfüllen wenigstens ein paar Hersteller. Allerdings spiegelt sich das einerseits im Preis wieder, zum anderen ist ja das Design auch wichtig. Immerhin: das Everspring-Modell ist zu einem guten Preispunkt erhältlich, sogar als Bundle mit einer RaZberry Platine. Der Popp kostet zwar etwas mehr, verfügt aber über eine zusätzliche Sirenen-Funktion und kann daher auch als Alarmanlage herhalten. Ausserdem unterstützt er das sogenannte "Alarm-Meshnetworking". Das heißt, alle im gleichen Z-Wave Netz befindlichen Popp Rauchmelder, lösen im Alarmfall aus. Hierfür muss keine Szene oder Automatisierung erstellt werden, denn das geht "out-of-the-box".

Popp Rauchmelder mit Innensirene

Ich habe einige Zeit überlegt, dann aber vorrangig wegen der Größe und dem Design zum das Modell von Vision auf etwa 12cm – die Größe einer CD (!) und wirken damit sehr klobig und fallen schnell auf. Spätestens „blinkende Status-LED“ war aber für die weibliche Akzeptanz der Overkill.

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Fibaro Rauchmelder

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Fibaro Rauchmelder

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Fibaro Rauchmelder

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Ansonsten lässt sich festhalten: der Fibaro-Rauchwarnmelder sieht sehr schick aus, ist wirklich sehr klein und unauffällig und wirkt mit dem silbernen Gitter, zumindest optisch sehr edel. Beim Material scheint vollständig auf Kunststoff gesetzt worden zu sein, dieser wirkt zuweilen etwas einfach – geht aber in Ordnung, wenn das Gerät an der Decke nur unauffällig gut aussehen und seinen Job verrichten soll. Etwas Kritik muss sich auch der Button gefallen lassen. Der bleibt gern mal hängen, weil er beim Drücken nicht 100% gerade bleibt. Auch die beiliegenden Handbücher sind nur in polnischer und englischer Sprache verfasst, eine deutschsprachige Variante findet sich auch Online nicht. Die obere Abdeckung soll zur Befestigung übrigens durchbohrt werden – das gibt zumindest sicheren Halt an der Decke, die nötigen Schrauben, kleine Dübel sowie die CR123 Batterie liegen bei. Großer Bonus des Fibaro Geräts: er erkennt auch plötzlichen Hitzeanstieg und fungiert ebenso als Thermostat. Bei mir übrigens am Übergang Flur/offene Küche angebracht, sind diese zwei Räume zunächst mal abgedeckt.

Welcher Z-Wave Alarm darf es (nicht) sein?

Kommen wir zum spannenden Teil: die Einbindung ins Smart-Home. Die verlief soweit gewohnt einfach, Batterie einlegen, Controller/RaZberry in den Inklusion-Modus versetzen und Knöpfchen drücken – passt soweit. Das Interview läuft womöglich nicht beim ersten Versuch durch, da es ein Gerät mit Batterie ist. Wobei das nur die halbe Wahrheit ist, denn wer möchte kann den Melder auch über Netzstrom (Nur FGSS-001, bei FGSD-002 nicht mehr möglich) versorgen. Jedenfalls hilft ein aufwecken, durch Knopfdrücken um das Interview fix abzuschließen. Ganz frisch eingebunden erschlägt einen der Melder mit ganzen 9(!) Alarmen.

Nach der Inklusion: 9 Alarmtypen!

Besonders schwerwiegend: einige Alarme doppeln sich sogar. Um das Rätsel und meine Recherche etwas zu verkürzen: Z-Wave nutzt verschiedene "CommandClasses", die quasi die Funktionen von Geräten widerspiegeln. Irgendwann wurde die Klasse 156 („AlarmSensor“) eingeführt, die später durch Klasse 113 („Alarm“) abgelöst wurde. Aus Gründen der Kompatibilität werden die „alten“ Klassen natürlich weiter unterstützt. Die Zahlen an dritter Stellen geben damit auch den Hinweis aus welcher Klasse, welcher Alarm stammt. Alle Alarmtypen mit 113 sind de facto die „wichtigen“, jene mit 156 könnt ihr eigentlich ausblenden – warum beide von Fibaro implementiert sind ist etwas ungewöhnlich, könnte aber im Sinne des reibungslosen Betriebs an alten/fremden Zentralen zu tun haben. Das ZWay-Developer Handbuch listet die Alarmtypen übrigens auf S. 66 auf. Im folgenden die Alarmtypen, der Klasse 113 erklärt, die uns der Fibaro-Rauchmelder anzeigt:

Nun kann man zumindest die Alarmtypen richtig benennen und überlegen, welche auf dem eigenen Dashboard erscheinen sollen. Diese Informationen zu finden und zu verstehen was da angezeigt wird, hat mich tatsächlich einige Foren-Einträge und mehrere Tage Suche gekostet.

Fibaro Rauchmelder

Welche Geräte-Konfiguration darf es (nicht) sein?

Bisher letzte Station der Reise zum perfekten Rauchmelder, die Konfiguration in der Expert-UI. Eigentlich kann dort unter dem Punkt „Konfiguration“ eine Geräte-Beschreibung geladen werden, der Vorteil ist, dass sich dann viele Details sehr einfach einstellen lassen. Überraschender Weise war sogar für das neue Modell „FGSD-002“ eine hinterlegt, die soweit auch funktionierte und fast all ihre Daten beim nächsten Aufwachen übertrug. Allerdings blieben Parameter #1 und #5 jeweils rot mit Warnung stehen. Nach einem Hinweis im englischen Forum und einen Blick ins Handbuch wurde klar, dass die XML-Datei mit der Geräte-Beschreibung schlicht fehlerhaft war. So stellt Parameter #1 nämlich die Empfindlichkeit und nicht das Aufwachintervall ein, einen Parameter #5 gibt es gar nicht, dafür einen Parameter #4 (Alarmtöne auch für Demontage etc.). Allerdings gibt es eine korrigierte Variante unter:

Download: Fibaro FGSD-002 in Pepper Datenbank

Nun sind noch die folgenden Schritte nötig, um die neue Variante der Gerätebeschreibung in der Expert-UI zugänglich zu machen:

  1. korrigierte Version herunterladen
  2. im Raspberry unter „/opt/z-way-server/ZDDX“ alte Variante ersetzen (z.B. mit WinSCP)
  3. Via SSH/Putty unter dem gleichen Pfad „UpdateXMLs.sh“ als SuperUser (sudo) ausführen (Fehler scheinen hier normal zu sein)
  4. Raspberry einmal neustarten
  5. Geräte-Interview forcieren/Inklusion wiederholen
  6. Gerätebeschreibung laden

Nun sollten die möglichen Einstellungen mit jenen im Handbuch identisch sein und werden auch sauber übernommen. Wer dort eh keine Einstellungen vornehmen möchte, kann eigentlich auch auf die Gerätebeschreibung verzichten und eine neue Version (bei mir 2.1.2-rc2) testen, der Fehler wird sicher bald korrigiert. Damit ist der Fibaro-Rauchmelder in vollem Umfang erkannt und betriebsbereit – aber richtig Smart wären ja jetzt noch Nachrichten via Mail oder SMS. Hier bietet die ZWay-Software leider keine echte Lösung an, daher habe ich mir selbst etwas gebastelt. Das werden wir allerdings in einem weiteren Teil behandeln.

Welche Erfahrungen habt ihr bisher mit (Z-Wave) Rauchmeldern und dem RaZberry gemacht und welche Modelle setzt Ihr eigentlich ein – vor allem warum?

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