Nun, das ist er also, mein erster Blogpost. Ich stelle euch mein Smart Home mit dem Rademacher Homepilot vor ...
Hallo, ich bin der Neue!
Zunächst sollte ich mich vorstellen, ich bin der Tom, 47 Jahre alt und im Bereich IT-Administration tätig. In meinem Haushalt gibt es bereits eine Menge technischer Spielereien wie Multiroom-Musikverteilung, Lichtsteuerung via IR, eine total moderne Heizungsanlage und jeder Menge weiteren Spielzeugs.
In diesem Zuge lag es nahe, sich auch um das Thema Heimautomation zu bemühen - bei Umbaumaßnahmen am Haus hatte ich bereits Rollladenmotoren bzw. Gurtwickler der Firma Rademacher installiert - vorrausschauend bereits mit dem DuoFern-Protokoll ausgestattet. Man weiß ja nie, was noch so alles kommt, dachte ich mir damals - "Schaden kann es ja nicht" und siehe da, ich sollte recht behalten!
Die Gurtwickler konnte ich auf jeden Fall schon dank einfacher Programmierung dazu bringen, abends die Fenster zu verdunkeln und morgens die Rollladen wieder zu öffnen - von wegen Ersparnis der Heizung und so, man kennt das ja.
Vor einigen Wochen wurde ich dann auf den Eintrag aufmerksam, mit dem mich siio smart machen wollte. Was soll ich sagen, Fortuna war mir hold – und schon bald hielt ich das smartmachende Paket in meinen Händen.
Das enthielt neben einem Homepilot 2 auch solche Dinge wie einen Unterputz- und Connect-Aktor.
Flugs war der Homepilot2 installiert und rasch waren die Funksteckdose sowie ersten 2-3 Rollladenmotoren angelernt und die Spiele konnten beginnen. (Mehr zur Installation gibts auch in diesem Artikel auf siio)
In der GUI des Homepiloten unterscheidet man zwischen Aktoren, Sensoren und Szenen. Diese lassen sich relativ leicht in Beziehungen setzen. Schwellwerte wie z.B. Abend- und Morgendämmerung bringt das System von Hause aus mit, man muss lediglich bei einer Ersteinrichtung dem System sagen, wo es geographisch "zuhause" ist.
Erste Szenarien
Prompt lädt es dazu ein, einfache Szenen zu erstellen wie Beispielsweise:
"30 Minuten nach Morgendämmerung Rollladen im Wohnzimmer hochfahren".
Ein wenig komplexer wird es, sobald man Bedingungen verknüpf:
"Schließe Rollladen Terassentür wenn diese geöffnet ist, aber die Mobiltelefone der Bewohner außer Haus sind"
Das ist vor allem eine großartige Sache, wenn man eigener Schusseligkeit auf die Sprünge helfen will. Eine andere Szene ist:
"Schalte die Automatik zum Schließen der Terrassen und Gartenfensterrolladen ab, wenn die Terassentür geöffnet ist und mindestens 1 Mobiltelefon der Bewohner Anwesenheit signalisiert"
- das verhindert vollautomatisch, an einem schönen Abend auf der Terrasse sitzend ausgesperrt zu werden. Die Rollladen schließen nämlich überraschend schnell ;-) Während meiner Feldversuche war ich total froh, mein Handy dabeigehabt zu haben um über die Handy-App meinen selbstverschuldeten Aussperrvorgang schnell und einfach beenden zu können.
Mal ganz ehrlich: das sind die Kleinigkeiten, die eine Heimautomation erst vom Spielzeuglevel abheben, es bedarf aber auf jeden Fall bei komplexen Szenen ein wenig Ausprobieren - nicht zuletzt um Akzeptanz für automatische Vorgänge im Haus zu schaffen.
Hier einmal die Favoritenansicht der Handyapp
Nach ersten erfolgreichen Tests besorgte ich mir dann auch prompt einen "Taster" zum (Funk-) Steuern eines motorgetriebenen Dachfensters - denn der erste Spieltrieb weicht schon schnell dem Wunsch nach Ausnutzung von Komfortfunktionen, die eine Heimautomation so mit sich bringt.
Toll sind dann aber auch Szenen wie "Öffne alle Rollladen im Falle eines erkannten Rauchalarms", das gibt potentiell Hilfe weil man a) den möglichen Brand von außen sehen kann und vor Allem aber, dass man als Mensch von innen auch Außenlicht sehen kann und auch Terrassen-/Gartentüren als Ausgang nutzen kann, ohne vor verschlossenen Türen zu stehen.
Meine Favoriten Szene
Eine meiner Lieblingszenen ist aber auch, das Verschatten des Wohnzimmers bei tief stehender Sonne.
Das habe ich realisiert über Bestimmung des Sonnenstands und der Helligkeit draußen. Das sind alles Werte, die der Wettersensor frei Haus liefert. (Hier gibt es auch einen ausführlichen Testbericht
Rademacher Umweltsensor an 230V montiert
Auch ist die Nutzung des Zustände "Regen erkannt" und Windstärke eine feine Sache für Markisensteuerungen oder auch für Dachfenster.
Natürlich ist es in einem Haushalt mit mehr oder weniger IT-affinen Bewohnern und Besuchern auch immer alles eine Frage der Kompromisse. Was nützt es einem, wenn man z.B. automatisch alle Rollladen im Erdgeschoss automatisch nach Abend-/Morgendämmerung betätigen lässt, wenn ein Gästezimmer davon "betroffen" ist und man vermeiden möchte, dass Besucher dann direkt vom Außenlicht geweckt werden - morgens früüüüh. Hier hat Rademacher auch Hilfe geschaffen, man muss sie lediglich nutzen.
Jalousie mit DuoFern Gurtwickler gesteuert
Das Homepilot Smart Home erweitern
In meinem Fall erfolgt das mit einem brandneu auf den Markt gebrachten 6-fach-Taster BAT 9494, der mir auch in anderen Fällen sehr gute Hilfe leistet, aber darauf komme ich später zurück. Um also Gäste nicht mit von mir hinterlegten Standardautomationen zu wecken, habe ich eine der Tasten so belegt, dass die durch den Homepilot ausgeführten Automatiken für das Gästezimmer deaktiviert werden. Ich muss also nur dran denken, die passend beschriftete Taste zu drücken. Coolerweise bekommt man durch ein Aufleuchten einer grünen LED signalisiert, ob der abgesetzte Tastendruck angekommen ist.
Rademacher DuoFern 6-fach Funktaster
Aber mit diesem Taster habe ich auch gleich noch andere Funktionen realisiert. Eine, wie ich finde recht hilfreiche Sache ist es, dem System anzuzeigen dss man zu Bett gegangen ist. Das heißt man kann eine Szene erstellen, welche auf Tastendruck alle noch offenen Rollladen, sowie motorbetriebenen Fenster schließt und die Außenbeleuchtung ausschaltet.
Dieser Taster, wie auch alle anderen Gerätschaften (wie der besagte Taster für das Dachfenster und auch der UP-Bewegungsmelder), lassen sich mit kleinen Adaptern mühelos in vorhandene Schalterserien integrieren, in meinem Fall in eine Serie von Gira. Auch sind diese Szenen via Handy nutzbar:
Smartphone App - ein Mehrwert
Nachdem ich ja nun bereits einiges über Szenen und Handling geschrieben habe, möchte ich der Vollständigkeit halber natürlich auch darauf eingehen, dass es neben der GUI des Homepiloten auch eine App für Mobiltelefone gibt, um die zentral abgelegten Programmierungen auch aus der Ferne nutzen zu können – das ist ein Mehrwert quasi frei Haus.
[itunes url="https://itunes.apple.com/de/app/homepilot/id458037582?mt=8"/]
Konfigurationsoberfläche - die GUI
Die GUI des Homepiloten ist einfach und übersichtlich gehalten, nach ein wenig Umschauen findet man sich eigentlich recht fix zurecht. Rademacher stellt sehr anschauliche Einführungsvideos auf Youtube zur Verfügung.
[youtube url="https://www.youtube.com/watch?v=yUjEJecVCkA&list=PLIXg4jM4kaYvUDLHQcu4d91WhEHVVj_UL&index=1"]
Verweisen möchte ich aber auch auf jeden Fall darauf, dass Rademacher sehr hilfreichen Support bietet.
Einen Nachteil, auf welchen bereits auch siio & AV-TEST hingewiesen hat, möchte ich hier keinesfalls verschweigen: die GUI ist nicht kennwortgeschützt! Dh. jeder mit Zugang zum Netzwerk und Kenntnis über die IP-Adresse bzw. den DNS-Namen des Homepiloten kann das Gerät und alle angeschlossenen Geräte über die komfortable GUI nutzen aber auch die Programmierung der Szenen ändern. "Witzig" ist das bei Kindern und Besuchern mit ausgeprägtem Spieltrieb... Immerhin kann man Sicherungen der Konfiguration erstellen und leicht wieder einspielen.
Geofencing - Wo bin ich?
Weiterhin gibt es eine App namens "GeoPilot", mit deren Hilfe man bestimmen kann, ob man sich das Handy innerhalb eines zu bestimmenden Radius um einen Punkt befindet. Mithilfe dieser App wird das eigene Smartphone in der Homepilot Zentrale zu einem Sensor, welcher in den Szenen und Automatisierungen verwendet werden kann.
[itunes url="https://itunes.apple.com/de/app/geopilot/id890862203?mt=8"/]
Die App ist im Apple-Store mit nur 2 Punkten bewertet, bei mir funktioniert sie wunderbar und tut brav ihren Dienst.
Kontra
Ich will nicht verhehlen, dass es allerdings auch noch einige Punkte gibt, die nicht so schön an der ganzen Sache sind. Da ist das kurz beschriebene Problem fehlender Authentifizierung - jeder mit Zugang zum lokalen Netzwerk kann die Programmierung der Heimautomation auf links drehen - eine Trennung vom Netz ist hier nicht wirklich eine Lösung, man will schliesslich auf Komfort wie die Nutzung von Apps etc. nicht missen. Sehr schön wäre auch, in der GUI nicht nur Wenn-Dann-Szenen erstellen zu können sondern auch Wenn-Dann-Ansonsten, bzw. statt der "Und-Verknüpfungen" auch "Oder-Verknüpfungen" bei der Erstellung von Szenen zu ermöglichen.
Weiterhin ist zu nennen, dass man "eingeschränkt" ist in der Wahl der Sensoren und Aktoren. Hier ist Rademacher zwar nicht nur auf das eigene proprietäre DuoFern-Funksystem limitiert sondern auch Z-Wave-basierte Geräte unterstützt. Diese müssen jedoch von Rademacher sein. Der Vorteil: der Support ist in der Lage, umfassend zu helfen - der Nachteil ist aber die Limitierung auf wenige Geräte, wenngleich Z-Wave basiert alles Mögliche auf dem Markt an Aktoren und Sensoren verfügbar ist.
Pro
Toll ist, Rademacher entwickelt das System und dessen Funktionalitäten weiter, das ist z.B. ersichtlich an Firmwareupdates für den Homepiloten und auch neu auf den Markt gebrachte Dinge wie den Funktastschalter. Daher gebe ich die Hoffnung auf weitere Geräte in der Zukunft nicht auf, die das ganze System noch umfassender heimautomatisieren. Vorstellbar sind neben wetterfesten Außensteckdosen auch Sensoren für Wasser, Gas, und vieles mehr.
Fazit
Mein Fazit nach ein paar Wochen ist auf jeden Fall: Ich bin froh, es installiert zu haben. Nach anfänglichen Problemchen und ein wenig Tüftelei habe ich nun auch alle Anderen (meines Wissens nach zumindest) soweit überzeugt, die gewonnenen Funktionalitäten als angenehmen Luxus zu betrachten.
Das gab jetzt einen echt überraschend langen ersten Eintrag. Ich kann mir vorstellen, auch weiterhin über das System zu berichten und Neuerungen vorzustellen bzw. gerne auch Fragen anderer User zu antworten. Es liegt an euch, ich wäre dabei...