Roborock S55 Test: Überzeugt der Saugroboter aus Fernost?

Geschrieben von Marcus

Wenn es um die besten derzeit im Handel erhältlichen Saugroboter geht, fällt häufig der Name Roborock S50. Dem wollte ich nun auch mal selber genauer auf die Spur gehen und habe mir deshalb den S55 von Roborock zur Brust genommen.

Der S55 unterscheidet sich vom S50 nur in seiner Farbe, ist Schwarz und nicht Weiß. Ansonsten ist alles gleich, sodass meine Testeindrücke auch auf den Roborock S50 zu übertragen sind und nicht nur für den Roborock S55 gelten. Das aber nur am Rande, bevor es mit meinem Testbericht losgeht!

Saugt und wischt

Beginnen wir zum Einstieg mit dem Lieferumfang, den Roborock (bzw. Xiaomi) dem S55 beilegt. Obligatorisch ist natürlich die Ladestation, die ebenfalls in schwarze Farbe daherkommt und angenehm kompakt gebaut ist.

Der Lieferumfang des Roborock S55.

Praktisch ist ein durchsichtiger Plastikteller, de als Unterlage für den Saugroboter verwendet werden kann. So tropft dieser den Boden nicht voll, wenn er mit angebautem Wischmop an der Ladestation steht. Denn neben saugen kann der S55 eben mit dem zum Lieferumfang gehörenden zwei Wischmops auch feucht wischen. Das ist aber eher rudimentär denn wirklich nützlich. Was leider komplett fehlt, ist eine Anleitung in deutscher Sprache.

Einrichten über die Mi Home App


Bevor das Teil sich über den Boden in meinem Wohnzimmer hermachen konnte, muss erst eine Verbindung per Mi Home App aufgebaut werden. Hierfür müsst ihr euch zunächst mit dem WiFi des Roborock verbinden. Der Vorgang ist handelsüblich und wird auch in der App erklärt - allerdings ebenfalls teilweise lediglich in englischer Sprache (schlechte Lokalisierung). Nach dem Verbindungsaufbau mit dem heimischen WLAN könnt ihr wie üblich noch einen Raum und einen Namen vergeben, dann ist der Roborock S55 einsatzbereit. Hier ist sicherlich noch etwas Luft nach oben. Dennoch hatte ich keine Probleme bei der initialen Einrichtung.
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Was hat die App zu bieten?

Über die Mi Home App könnt ihr auch die klassische Steuerung des Saugroboters vornehmen, um ihn z. B. an die Arbeit oder zum Laden zu schicken. In den Einstellungen gibt es noch viele weitere Möglichkeiten. Unter anderem könnt ihr eine deutsche Stimme für die Sprachausgabe aktivieren. Zudem lassen sich dort z. B. der Reinigungsmodus (vier Stück von "leise" bis "max" stehen zur Wahl) auswählen und den Teppich-Turbo-Modus aktivieren, bei dem er bei erkanntem Teppich besonders gründlich saugt. Auch Timer-Einstellungen und vieles mehr lassen sich entsprechend einstellen. Hier gibt es wirklich viele Optionen und Möglichkeiten - vorbildlich!
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Wie saugt der Roborock S55?

Dann konnte es endlich an die Arbeit gehen. Was mir bereits nach wenigen Metern in meinem heimischen Wohnzimmer aufgefallen ist, dass der Roborock S55 sehr sensibel vorgeht und nur ganz leicht mit Hindernissen kollidiert, sie gut erkennt und nah vorbeifahrend umschifft. Das macht der Roborock wirklich vorbildlich und deutlich besser als diverse andere Saugroboter, die ich bereits im Test hatte.

Auch Türschwellen und Co mit einer Höhe von gut einem Zentimeter sind kein Hindernis. Das gleiche gilt auch für einen Großteil der auf Füßen stehende Möbel in meinem Zuhause, die er dank seiner Höhe von rund 10 cm unterfahren kann. Es gibt einige noch flachere Kollegen, die dann aber in der Regel keinen "Ausguck" in der Gerätemitte für die intelligente Navigation im Raum mit an Bord haben. Auch mit dem Stuhlbeingewirr unter unserem kleinen Esstisch ist er recht gut zurechgekommen. Hier musste ich schon den einen oder anderen Robo manuell befreien - den Roborock S55 nicht.

Neben der soliden Navigation samt virtueller Maps und Sperrzonen per App kann ich auch die Saugleistung auf glattem Boden lobend erwähnen. Hier leisten die Hauptbürste sowie die eine Seitenbürste gute Arbeit. Auf dem Laminat in meinem Wohnzimmer, einem der Lieblings-Bodenbeläge für alle Saugroboter, hatte er keine Probleme. Alles andere wäre aber auch sehr enttäuschend. Denn das ist auch nicht die große Kunst. Hier offenbarten bisher nur wenige Saugroboter Schwächen.

Der S55 von unten. Ein altbekanntes Problem ist auch hier, dass sich an der Hauptbürste viele Haare verheddern.

Viel entscheidender ist das Ergebnis bei der Reinigung von Teppichen, der deutlich größeren Herausforderung. Leider waren die Saugergebnisse auf den Teppichen in meinem Wohnzimmer eher mittelprächtig, einiges an Dreck ist zurückgeblieben. Das Problem hatten aber auch schon viele andere Kontrahenten vor dem Roborock. Ebenfalls ein kleiner Nachteil ist seine runde Form. So konnte der D-förmige Neato D7 im Test gerade in Zimmerecken einen noch etwas besseren Eindruck hinterlassen, ist aber eben auch kostspieliger in der Anschaffung.

Insgesamt schlägt sich der Roborock S55 gut und kann nach meinen Eindrücken auch mit Saugrobotern anderer Hersteller, die teilweise deutlich teurer sind als der rund 400 Euro teure Roborock S55, problemlos mithalten bzw. steckt diese zum großen Teil problemlos in die Tasche - oder sollte ich besser sagen: in den solide großen Staubbehälter, der sich übrigens einfach entnehmen und auch recht gut über dem Mülleimer entleeren lässt. Zudem kann er mit Features wie virtuellen Sperrzonen und Zonenreinigung sowie angenehmer Lautstärke punkten.

Der Staubsammelbehälter ist unter einer Klappe verbaut und lässt sich leicht entnehmen.

Mein Fazit zum Roborock S55

Der Roborock S55 genießt unter Fans von chinesischen Gadgets einen guten Ruf. Und den konnte der Saugroboter im Test auch großteils bestätigen. Luft gibt es auch hier immer noch an der einen oder anderen Stelle nach oben - aber das galt bisher auch für alle seine Konkurrenten, die ich bisher testen durfte. Positiv ist, dass Roborock mit unregelmäßigen Updates für Verbesserungen und neue Funktionen sorgt.

Insgesamt liefert der S55 eine gute Leistung im Test ab und positioniert sich als empfehlenswerter und vor allem recht günstiger, aber dennoch intelligent vorgehender und gut ausgestatteter Saugroboter vor allem für glatte Böden sowie leicht verschmutzte Teppiche. Für die regelmäßige Saug-Routine ist er bis auf wenige Schwächen nach meiner Erfahrung und Einschätzung gut geeignet - mal abgesehen von der ganzen Deutsche-Lokalisierung- und Asiatische-Hersteller-Problematik. Erhältlich ist er nicht nur in den bekannten China-Shops, sondern auch bei Amazon.de.

Diesen Blogpost hat geschrieben ...

Marcus

Der Neue im Team. Als begeisterter "Smart-Homer" habe ich große Freude daran, immer neue Technologien kennenzulernen und in mein tägliches Leben zu integrieren - aber nur da, wo es Sinn macht...

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