[Anzeige] Ertrag 1 Jahr Balkonkraftwerk

Monokristalle Module mit gutem Schwachlichtverhalten
Geschrieben von Martin Bär

... und warum 2023 erst der Anfang ist.

Die Energiekrise dominiert die Medienwelt und jeder weiß um die hohen Preise. Diese gilt es möglichst schnell „einzufangen“ und seine Strom-Rechnungen in einem moderaten Rahmen zu halten.

Es sind schlicht Sofortmaßnahmen für Privatpersonen gefragt. Genau hier kommt eine sogenannte Mini-Solaranlage ins Spiel. Durchgesetzt hat sich der Begriff Balkonkraftwerk. Waren diese Anlagen in 2021 noch gänzlich unbekannt, haben Sie in 2022 einen regelrechten Hype erfahren.

Es musste zunächst einiges an Überzeugungskraft geleistet werden, dass diese kleinen Eigenstrom-Anlagen auch wirklich so einfach funktionieren wie sie angepriesen werden. Vorab sei gesagt: Ja, es ist so einfach. Nach dem Aufbau der Module einfach die nötigen Steckverbindungen koppeln und den Stecker in eine normale Haussteckdose.

Als markantestes Merkmal gilt natürlich der Ertrag solch einer Anlage. Neben dem Einkaufspreis entscheidet sich hier, ob auch wirklich die versprochene Leistung in der Realität umsetzbar ist bzw. von solch einer Anlage erwirtschaftet werden kann.

Kurz gesagt bestehen Balkonkraftwerke üblicherweise aus einem oder zwei Solarmodulen. Üblich sind am Markt Module mit einer Leistung zwischen 350 und 400 Watt.

Wir analysieren den Jahresertrag eines 760 Watt Doppel-Sets von MyVoltaics. Als Basis dienen zwei hochwertige Solarmodule welche nach Süden zeigen. Der Winkel zur Sonne ist rund 20°. Die Anlage steht auf einem üblichen Flachdach-Carport.

Nachfolgende Abbildung zeigt den Jahresertrag von Januar bis Dezember 2022.

Abbildung 1: Jahresauswertung MyVoltaics Balkonkraftwerk (Daten über Fritz!Dect 210)

Wie ist die reale Ausbeute des kleinen Kraftwerks?

Es ist zu sehen, dass im Jahre 2022 ein Stromertrag von insgesamt 757 kWh erzeugt wurde. Wie immer ist natürlich die Sommerzeit von April bis September die beste Zeit für Solarenergie. Durch Software wurde eine Prognose von rund 750 kWh an diesem Standort erwartet. Diese konnte leicht überschritten werden. Vor allem der März mit viel kalter Luft und klarem Himmel hat hier überdurchschnittliche Erträge gebracht.

Aufgrund der enormen Preissteigerung lag der durchschnittliche Strompreis um die 40 Cent je kWh. Auch die jüngst verabschiedete Strompreisbremse liegt bei diesem Wert, sodass für alle Kunden der Strom in den nächsten Monaten und vielleicht sogar Jahren bei diesen 40 Cent liegen wird.

Den monetären Ertrag zu berechnen ist ganz simpel: Bei gerundet 760 kWh x 0,40 Cent/kWh ergibt sich 304,00 EURO im Jahr. Diese Stromkosten müssen nicht dem Netzbetreiber bezahlt werden, da Sie komplett selbst erzeugt wurden.

Doch es geht hier um eine reale Betrachtung. Es kann vorkommen, dass gerade im Sommer zwischen 12:00 und 15:00 Uhr durchaus nennenswerte Leistung durch das kleine Kraftwerk entsteht. Daher tritt (je nach eigenem Verhalten) der Effekt auf, dass nicht jede kWh direkt genutzt werden kann und ins öffentliche Netz fließt.

Gängig ist es mit 80% Eigenverbrauch zu rechnen. Also muss für eine reale Betrachtung noch folgenden Schritt berechnet werden. 304,00 € x 0,80 = 243,20 €. Diese werden tatsächlich gespart. Der Eigenverbrauch lässt sich selbstverständlich immer anpassen, sodass dieser Wert sogar noch erhöht werden kann. Ebenso rentiert sich die Anlage umso mehr, sollten Netzgebühren doch noch weiter steigen.

Die Anschaffung einer qualitativen Anlage belief sich 2022 im Schnitt auf rund 1.000 €. Eine realistische Amortisationszeit ist daher vier Jahre.

Abbildung 2: Premium Module von MyVoltaics

Politik macht ernst: 19% MwSt. auf 0% gesenkt

Die Politik hat das Potenzial von Solar erkannt und lässt diese Branche regelrecht aufblühen. Der neuste „Solarhammer“ wurde kürzlich im Dezember 2022 beschlossen. Ein neues Gesetz lässt zu, dass alle Solarkomponenten an Endkunden mit 0% Mehrwertsteuer in Rechnung gestellt werden dürfen. Netto ist demnach gleich Brutto. Ausgewiesen werden muss die Mehrwertsteuer auf Rechnungen zwar dennoch, da sich die Politik eine Anhebung in 2-3 Jahren vorbehält, aber zunächst ist das ein enormes Einsparpotenzial beim Kauf einer Stecker-Solaranlage.

So gibt zum Beispiel unser Partner MyVoltaics diese Reduzierung auf all seine Premium-Komplett-Sets dem Kunden zu 100% weiter. Sollte die Strompreisbremse zunächst bei 40 Cent bleiben, amortisieren sich Balkonkraftwerke oft sogar schon nach drei bis vier Jahren, je nach Zubehör und Unterkonstruktion.

Was gibt es in 2023 zu beachten?

Nach dem Boom in 2022 sind die Stecker-Solaranlagen überall bekannt geworden. Etliche Shops waren ausverkauft oder bestellte Ware konnte nur sehr zögerlich ausgeliefert werden. Es zeigt sich, dass sich die Situation zum Jahresende gebessert hat, da vor allem die großen Zulieferer für einzelne Komponenten ihre Kapazitäten erhöht haben. Das ist zunächst erfreulich für alle Verkäufer und Endkunden.

Sodann gibt es aber ebenfalls ein immer größer werdendes Angebot an Komponenten, welche für den deutschen Markt nicht zugelassen oder gar nicht erst zertifiziert sind. Hier sollten Käufer insbesondere auf den sogenannten Mikrowechselrichter schauen. Dieser muss über einen Netz- und Anlagenschutz sowie einiges mehr verfügen.

Auch sind Komplett-Sets nur sinnvoll, wenn die Module Ihre versprochene Leistung wie im obigen Praxistest liefern und das auch nach Jahren. Zudem sollten auch wirklich alle Bestandteile wie fertige Anschlusskabel oder Unterkonstruktionen dabei sein.

Ist ein qualitativer Händler wie MyVoltaics gefunden, steht der eigenen Stromproduktion nichts mehr im Wege. Hier gab es zudem jüngst ein starkes Signal des Chefs der Bundesnetzagentur, der auch auf obige Qualitätsmerkmale hingewiesen hat. Sodann ist auch der oft diskutierte Anschluss über einen gängigen Schuko-Stecker obsolet. So schrieb Herr Klaus Müller (Chef BNetzA) auf Twitter:

„Bei Balkon #Solarmodulen reicht nach @BNetzA Einschätzung ein einfacher #Stecker, wenn zertifizierte #Wechselrichter vorhanden sind. Für 2023 gilt der #Neujahrsvorsatz: weniger Bürokratie dafür mehr Freude an der #Energiewende bei BürgerInnen & Unternehmen“

2023 wird ein neues Rekordjahr für Mini-Solaranlagen erwartet. Vor allem aufgrund der vorgenannten gesetzlichen Bestimmungen. Die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf 0% ab 01.01.2023 ist hierbei das deutlichste Signal.

Erste Schätzungen gehen davon aus, dass Ende 2023 rund 1.000.000 Balkonkraftwerke am Netz sind.

Diesen Blogpost hat geschrieben ...

Martin Bär

Als Experte in Smart Home und Elektronik biete ich umfassende Unterstützung bei der Planung und Umsetzung intelligenter Haustechnik. Mit meiner Ausbildung als Elektroingenieur und Gebäudeplaner halte ich mich stets technologisch auf dem neuesten Stand. Meine Begeisterung gilt sowohl beruflich als auch privat der Heimautomation, Sicherheitssystemen, energieeffizienter Beleuchtung und intelligenten Thermostaten. Zusätzlich bringe ich Erfahrung in erneuerbaren Energien und smarten Stromnetzen mit, was die Integration umweltfreundlicher Technologien in Ihr Smart Home ermöglicht. Auf meinem Blog teile ich mein Fachwissen, um sowohl Neulingen als auch Fortgeschrittenen im Smart Home-Bereich zu helfen. Als Ihr Partner freue ich mich darauf, Sie bei Ihren Smart Home-Projekten zu unterstützen und stehe Ihnen mit meinen Fachbeiträgen unterstützend zur Seite.

5 Kommentare

  • Mit Fördermittel amortisieren sich Balkonkraftwerke noch viel schneller, lieber Kollege :)

    Viele Kommunen packen richtig viel Kohle obendrauf, wenn du vorher nach Fördermittel für Balkonkraftwerke fragst. Zwar haben alle Kommunen, die derzeit fördern, unterschiedliche Förderbedingungen, aber eine telefonische Nachfrage kann sich lohnen.

    Es gibt Städte, von denen bekommt man mehrere Hundert euro Zuschuss – dann kostet die Anlage ggf. nur noch die Hälfte. LG Peter F.

  • Danke für den Vergleich. Habe leistungsmäßig die gleiche Anlage zu gleichen Kosten von einem Konkurrenzhersteller mit gleicher Reputation und hab die Anlage auch in Norddeutschland (Höhe HH) seit 1.5.2023 installiert. Ich habs tatsächlich geschafft, sie exakt auf Süd mit 30 Grad Winkel und Null % Verschattung aufzustellen und hab in den beiden Monaten eine ca. 10%ige Mehrausbeute generiert. (am 25.06. habe ich seit dem 1.05. bereits schon 215kwh erwirtschaftet.) Auch die Einspeisung ins Netz liegt nur geringfügig unter 20%. Mal schauen, wie das mit deinen Ertrag von 2022 in 12 Monaten korreliert?
    Grundsätzlich ist meine Anlage nach 2 Monaten -schon allein aufgrund des Spaßfaktors- eine sinnvolle Investition gewesen.

  • ich hab 2 module am balkon hängen, nicht direkt süden, mit 72 grad neigung wegen optik und windlast. hab im sommer wegen verschattung von baum etwas weniger ertrag, aber ich steuere auf die 500kwh jahresmarke zu. durch den selbstbau und selbstmontage der halterungen rechnet sich das in 4 jahren. die genugtuung dabei, der stromanbieter bekommt von den 500kwn nix. ich verbrauche alles selber.

  • und immer daran denken, die 600 watt anlage erreicht pro stunde max 576 watt, weil der wechselrichter einen wirkungsgrad von 96% hat. da könnt ihr 1000 watt module dranhängen, es würde nix ändern. bei 800 watt ab jan 2024 selbe. spiel, 96% wirkungsgrad

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