AFERIY 800W Powerstation im Test – angsteckt und ausprobiert

Geschrieben von crissxcross

Als ich vor ca. 3 Jahren mein erstes Balkonkraftwerk installierte und schupps die Wupps der Sucht, noch mehr Strom zu „ernten“ verfiel, war ein großes Thema für mich: Wie kann ich den Strom speichern.

Schon damals schaute ich mich nach Powerstations um.

Inzwischen ist am Markt viel passiert. Vor allem preislich können sich die Modelle sehen lassen, nicht zuletzt aufgrund der MwSt-befreiung, sofern man diese zusammen mit einer heimischen PV-Anlage betreibt.

Aber auch in Punkto Leistung, hat sich da viel getan.

Daher freute ich mich sehr über das Angebot des Herstellers „AFERIY“ sein 800Watt Modell namens AFERIY P010 zu testen.

Transparenzhinweis: Die Powerstation wurde mir für den Testzeitraum kostenlos und ohne Auflagen vom Hersteller zur Verfügung gestellt. AFERIY hat keinerlei Einfluss auf diesen Beitrag genommen, er entspricht meiner subjektiven Meinung zu dem Produkt.

#Unboxing

Packen wir das gute Stück mal aus...
Hier findet sich neben der Powerstation auch ein kleines Etuie mit dem Stromkabel zum Laden an der Steckdose, sowie dem XT60 Adapter, um direkt PV-Paneele anzuschließen.

Sehr praktisch wie ich finde, denn so geht das Zubehör nicht verloren.
Das Etuie hat bei mir seinen Platz unter dem tragegriff gefunden und ist somit immer in der Nähe der Powerstation.
Ausserdem enthalten: Eine Abdeckung, welche die Powersation gegen Staub schützen soll.

Die Anschlüsse an der Station sind übersichtlich und ich nenne es mal: gut sortiert.

An der linken Seite befinden sich die Eingänge.
Hier haben wir den Eingang für das Kaltgerätekabel, um die Powerstation direkt an einer 230 Volt Steckdose zu laden.
Hier nimmt die AFERIY Powerstation übrigens um die 400 Watt. Diese Eingangsleitung kann nicht geregelt werden.

Weiterhin haben wir auf der linken Seite einen XT60 Anschluss, um via Gleichstrom zu laden, also via PV-Paneele.

Diese sind nicht im Lieferumfang – gibt es aber einzeln nachzukaufen. Praktisch für Outdoor und Camping Ausflüge.

An der Front haben wir einen KFZ Anschluss. Dieser kann bei 12Volt mit maximal 10A belastet werden. Gibt dann also 120 Watt aus. Dabei wird der Stecker allerdings auch gut warm. Eine Info für all jene, welche den Ausgang länger unter Volllast belasten wollen, wie zum Bespiel mit einem Wechselrichter für eine Haus-Nachteinspeisung.

Da eignet sich besser die darunterliegende Buchse. Ebenfalls mit 10A bei 12Volt belastbar.

Jene Anschlüsse gibt es auch bei anderen Anbietern von Powerstations, meist jedoch mit nur 5A belastbar.
Ein Guddi, dass ich hier mal Positiv hervorheben möchte.

Ansonsten stehen uns noch 2x USB 3.0 Ports zum Laden von Handys zur Verfügung, sowie 3x USB C Ports mit einmal bis zu 100 Watt (beispielsweise für Laptops) und zwei Ports mit 20 Watt, die eher für Handys geeignet sind.

Spannend wird es dann auf der rechten Seite der AFERIY Powerstation, auch wenn hier nur ein Anschluss verfügbar ist.

Denn hier ist der AC 230Volt Anschluss, sprich eine Steckdose verbaut. Diese kann mit maximal 800 Watt belastet werden. Kurzzeitige Spitzenlast laut Hersteller sogar 1.600 Watt

Das reicht zwar nicht für den Föhn, den Wasserkocher oder die Kochplatte.
Aber für viele andere Geräte im Heim oder beim Camping, wie einen Ventilator, die Kühlbox (Kühlschank eher nicht da der Kompressor einen zu hohen Anlaufstrom hat), der Fernseher, das Notebook oder einfach um den Akku des eBikes aufzuladen.

Apropos Licht: Als kleines Gimmick – und gerade wichtig für das Camping, ist an der Front ein LED-Licht verbaut.

Dieses kann dauerhaft leuchten, konstant blinken als Warnlicht, oder im S-O-S Signal blinken.

#Mit (optionalen) Solar Modul aufladen

Ein tolles Ad-On ist, wie ich finde, die Möglichkeit die Powerstation via Solarpaneele aufzuladen.
Davon gibt es inzwischen „faltbare“ Modelle zum Mitnehmen. Diese erreichen bis zu 100 Watt bei perfekter Ausrichtung und voller Sonneneinstrahlung.

Somit könnte man an einem sonnigen Sommerstag die Powerstation theoretisch damit vollladen. Ideal also, wenn man wirklich „Draußen“ unterwegs ist und gar keinen Stromanschluss zur Verfügung hat.

Maximal 200 Watt können an den PV-Eingang angeschlossen werden.

#Mit Kabel aufladen

Alternativ kann man die AFERIY Powerstation aber auch via Stromkabel an jeder Steckdose aufladen.
Hier nimmt die Box sich ca. 400 Watt und braucht so, um die Kapazität von 0,5 KW oder anders ausgedrückt, die 500 Watt Stunden vollzuladen, etwa 1,2 Stunden.

Hier wird der Wechselrichter ebenso beansprucht, als wenn man ein Gerät an den AC-Ausgang anschließt. Um die Wärmeentwicklung zu reduzieren, springt dabei der integrierte Lüfter hörbar an.

Vergleich: Links Ecoflow Powerstation, rechts aferiy

Hat man das optionale PV-Modul angeschlossen, kann über beide Eingänge parallel geladen werden, also mit maximal 600 Watt.

Alternativ ist das Aufladen via KFZ-Stecker über das Auto möglich. Hier können 100 Watt in den Eingang hineingeschickt werden.

#Einsatzmöglichkeiten

Wie oben erwähnt, ist die AFERIY Powerstation auf jeden Fall ein toller Begleiter für das Camping.
Aber auch für den Tagesausflug, oder die Urlaubsreise, kann die AFERIY Powerstation zum Einsatz kommen.

Aufgrund der doch geringen Größe von nur 27cm X 23cm X 31,5cm und den 6,5kg Gewicht, passt diese Problemlos ins Auto oder den Bollerwagen, um beispielsweise die Kühlbox bis zu 10 Stunden zu betreiben.

Aber auch rund ums Haus findet sich für die AFERIY Powerstation das ein oder andere Einsatzszenario.
Jetzt gerade zum Beispiel, während ich dieses Review tippe, sitze ich im Garten und mein Notebook sowie Handy laden an der AFERIY Powerstation.

Natürlich kann man an der Powerstation keinen ganzen Haushalt betreiben. Aber es ist ein gutes Gefühl, für den Fall der Fälle ein bisschen „Strom in der Ecke stehen zu haben“.
Ich war neugierig, ob es die AFERIY Powerstation schaffen würde, unsere Hauswasserwerk-Pumpe zu betreiben. Denn die EcoFlow River Pro, welche deutlich mehr Spitzenausgangslast mit der X-Boost Technologie verspricht, klappte dies nicht.
Und siehe da, unser Gardena Hauswasserwerk funktioniert tatsächlich tadellos an der AFERIY Powerstation.

Ein praktisches Anwendungsbeispiel fiel mir noch ein für alle Handwerker unter euch.
Denn mit der Powerstation spart man sich bei seinen handwerklichen Aufgaben das Verlegen von Verlängerungskabel.
So lassen sich die Akkus der Werkzeuge an Ort und Stelle laden und das ein oder andere kabelgebundene Werkzeug mit den 800 Watt Ausgangsleistung direkt an der Powerstation betreiben.

Etwas zu meckern habe ich aber trotzdem.
Zum einen darf das Gerät nicht bei über 45 Grad platziert werden. Das heißt hier muss vor allem beim Einsatz im Sommer im Garten aufgepasst werden. Das schwarze Gehäuse lässt das Gerät in direkter Sonneneinstrahlung schnell erhitzen bzw. überhitzen!

Ein weiteres Manko ist der Lüfter. Von der Lautstärke ist dieser völlig okay.
Aber vergisst man die Powerstation auszuschalten, springt dieser immer wieder an, auch wenn keine Last an den Ausgängen angeschlossen ist.

Auf Dauer führt das übrigens dazu, das sich die Powerstation vollständig selbst entleert.

#Fazit

550 Euro muss man für den gerade mal 6,5kg leichten Campingbegleiter hinlegen.

Dafür bekommt man einen 0,5 kWh Stromspeicher der 800 Watt konstant- und bis zu 1600 Watt Spitzenleistung aus seinem LiFePO4-Akku abgeben kann.
Das verbaute Lithium-Eisenphosphat ist nicht nur langlebiger als Lithium Ionen Batterien, es ist auch nicht brennbar oder explosiv.

Wer viel reist oder wer einfach die Sicherheit für den nächsten Stromausfall haben möchte, der nötigsten Geräte noch betreiben zu können, ist mit der AFERIY Powerstation sehr gut beraten.

Diesen Blogpost hat geschrieben ...

crissxcross

Chris, Gründer und Blogger von siio.
Gelernter IT-Systemelektroniker, seit vielen Jahren beruflich als Produktmanager im Smart Home unterwegs. Technikverliebter Familienvater, Apple Fan. Nach einigen Jahren Stadtleben wieder froh auf dem Land zu sein.

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