Review

Reolink E1 Outdoor Pro im Test – Wenn das Schloss überwacht werden will

Geschrieben von crissxcross
4

Zusammenfassung

Die Reolink E1 Outdoor Pro ist eine 4K-fähige Schwenk-Neige-Kamera mit WLAN, optischem Zoom und Auto-Tracking – ideal für smarte “Schlossbesitzer” mit Stromanschluss. Installation per App und QR-Code ist kinderleicht, die Integration in Home Assistant, Synology & Co. klappt problemlos, und das Ganze funktioniert ohne Abo-Zwang. Nachteil: Die IR-Nachtsicht zieht nachts Insekten wie eine Straßenlaterne im Sommer an – hier war die akkubetriebene Reolink Argus 4 Pro mit Restlichtsensor besser aufgestellt. Wer dauerhaft Strom hat und smarte Überwachung sucht, macht mit der E1 Outdoor Pro aber absolut nichts falsch.

Pro

  • 4K-Auflösung
  • Schwenken, Neigen, Zoomen per App
  • Auto-Tracking für Bewegung
  • Zwei-Wege-Audio
  • Keine Cloud-Zwangsbindung
  • Home Assistant & Synology-Integration

Kontra

  • IR-Nachtsicht zieht Insekten an – da war die Argus mit Restlicht besser
  • Kein Bluetooth für Einrichtung (QR-Code funktioniert aber gut)
  • Kein interner Speicher – microSD oder Netzwerkanbindung notwendig

Von meinem Schloss, Kameras und kleinen Technik-Ticks

Willkommen zurück in meinem smarten Refugium – dem Schloss, wie ich es liebevoll nenne. Und weil so ein Schloss natürlich rund um die Uhr bewacht werden muss (man weiß ja nie, wer nachts durchs Gartentor schleicht – Postbote, Waschbär oder wieder nur der Nachbar auf der Suche nach WLAN), kommt hier regelmäßig neue Überwachungstechnik zum Einsatz.

[tableofcontent]

Nach meinem letzten Test der akkubetriebenen Reolink Argus 4 Pro, die sich mit Restlichtverstärkung und Home-Hub-Anbindung wacker geschlagen hat, war nun die Reolink E1 Outdoor Pro an der Reihe – und diesmal mit echtem Stromanschluss. Montiert wurde sie stilecht an meinem Schuppen, mit einem kleinen Loch durch die Holzwand, durch das das Anschlusskabel ins Innere geführt wurde. Das Netzteil sitzt dort sicher und trocken. Der Clou: Die Kamera hat ein kurzes Verbindungskabel, das nicht direkt in der Kamera endet, sondern erst innen zusammengeführt wird – eine clevere Sicherheitsmaßnahme, denn so kann draußen niemand einfach den Stecker ziehen.

Ob die E1 Outdoor Pro das Zeug zum persönlichen Hofwächter hat? Finden wir’s raus – in Unboxing, Installation und dem Alltagstest.

#Unboxing

Die Reolink E1 Outdoor Pro kommt in einer, wie man es von Reolink kennt, sauber designten und stabilen Verpackung. Nicht zu viel Schnickschnack, aber auch kein Billig-Gefühl – genau richtig.

Im Lieferumfang enthalten:

  • Reolink E1 Outdoor Pro Kamera
  • Halterung für Wand- oder Deckenmontage
  • Netzteil mit wettergeschützter Gummikappe
  • Schrauben & Dübel
  • Netzwerkkabel für die Erstinstallation (optional)
  • Antenne
  • Anleitung und Bohrschablone

Alles dabei, was man braucht – sogar ein Netzwerkkabel für alle, die lieber erstmal per Kabel ins Netz gehen, bevor WLAN übernimmt. Kleiner Punkt: Wer auf Hochglanzverpackung steht, wird happy. Wer alles direkt in die Wand dübeln will, ebenfalls.

#Installation

Die Montage der Kamera ist so einfach, wie man es sich wünscht: Halterung an die Wand, Kamera drauf, fertig. Ich habe die Kamera über Kopf montiert – an der Außenwand meines Schuppens – und das Kabel durch die Bretterwand ins Innere geführt, wo das Netzteil dann sicher in einer Steckdose landet. Strom liegt also an – kein Akkuwechsel nötig.

Besonders clever: Das Stromkabel endet, wie oben bereits erwähnt, nicht direkt an der Kamera, sondern geht über eine kleine Verbindungseinheit, die sich ins Haus führen lässt. Wer möchte, kann alternativ auch PoE nutzen oder eben WLAN, wie ich es getan habe.

#Einrichtung

  1. Reolink-App installieren
  2. Kamera hinzufügen
  3. WLAN-Zugangsdaten eingeben
  4. QR-Code vom Smartphone-Display vor die Kamera halten
  5. Kamera piept fröhlich – fertig

Das Ganze dauert keine 10 Minuten. Wer möchte, kann stattdessen das Netzwerkkabel zur Einrichtung nutzen, um die Kamera erst einmal „offline“ ins WLAN zu bringen. Aber mal ehrlich: Die QR-Code-Variante ist schon ziemlich elegant. (Netatmo macht das übrigens ähnlich – aber das nur am Rande.)

#Die Kamera im Alltag

Sobald die Kamera hängt, beginnt der spannende Teil: Wie gut ist sie im täglichen Einsatz?

Videoqualität

Die E1 Outdoor Pro liefert ein gestochen scharfes 4K-Bild (3840x2160, 8MP) – tagsüber brillant, nachts solide. Das ist im Übrigen auch der zentrale Unterschied zur E1 Outdoor ohne Pro, die lediglich 5MP(2560x1920) liefert.

Infrarot-LEDs sorgen für Nachtsicht, allerdings – und das ist ein kleiner Kritikpunkt – locken die IR-Lichter Mücken, Spinnen & Co. wie ein All-Inclusive-Hotel in Rimini. Die Argus 4 Pro hatte hier mit Restlichtverstärkung deutlich die Nase vorn, da blieb das Krabbelzeug größtenteils fern.

Pan & Tilt

Die Kamera lässt sich über die App 355° schwenken und 50° neigen. Das läuft flüssig, verzögerungsfrei und genau. Gerade bei einer Einfahrt wie meiner – lang und nach hinten abzweigend – ist das Gold wert. Ich kann genau folgende Punkte "einstellen"anfahren":

  • Hofeinfahrt
  • Haustür
  • Hintereingang

Zoom-Funktion

Preset Punkte definieren - Reolink E1 Outdoor Kamera

Dank3-fachem optischen Zoom kann man auch mal genauer hinschauen – ob da wirklich der Paketbote steht oder nur der Wind die Mülltonne umgeweht hat.

3 Fach Zoom Reolink E1 Outdoor Kamera

Patrouillenmodus & Auto-Tracking

Man kann feste Punkte speichern und automatisch abfahren lassen. Alternativ folgt die Kamera Bewegungen automatisch – das funktioniert erstaunlich gut. Kommt jemand auf den Hof, fährt die Kamera mit. Dreht der sich um die Ecke, bleibt sie dran. Funktioniert bei mir ziemlich zuverlässig.

#Audio & Kommunikation

Zwei-Wege-Audio ist dabei: Man hört, was draußen los ist – und kann zurücksprechen. Ideal, um dem Postboten zu sagen, dass das Paket bitte NICHT wieder beim Nachbarn landet.

Wiedergabe Leiste Reolink E1 Outdoor

#Integration

Wie schon bei der Argus 4 Pro bleibt Reolink auch hier erfreulich systemoffen:

  • Integration in Home Assistant – funktioniert direkt über ONVIF oder RTSP.
  • Synology Surveillance Station – läuft einwandfrei.
  • FTP-Upload – kostenlos und ohne Abo nutzbar.
  • microSD-Speicherung – für lokale Aufzeichnung, bis 256 GB
  • Home Hub-kompatibel – wie in meinem vorherigen Test beschrieben, kann man über den Reolink Home Hub Videos zusätzlich absichern, entweder auf microSD oder in der größeren Variante mit interner Festplatte.

Und das Beste: Alles ohne Zwangs-Cloud-Abo. Während andere Hersteller FTP-Zugriff hinter Bezahlschranken verstecken, lässt Reolink dem Nutzer die Wahl – ein echter Vorteil.

#Fazit

Die Reolink E1 Outdoor Pro ist für mich aktuell eine der besten Schwenk-Neige-Kameras in dieser Preisklasse. Sie ist schnell installiert, einfach zu bedienen, liefert starke Bildqualität und lässt sich smart integrieren – ohne sich in Abo-Modelle zu verstricken.

Empfehlung: Strom oder Akku?

Ob E1 Outdoor Pro oder Argus 4 Pro – beide Kameras haben ihre Stärken.

  • Kein Strom am Einsatzort? → Dann ist die Argus mit Akku und Solar unschlagbar.
  • Strom liegt an? → Dann ist die E1 Outdoor Pro mit Schwenk/Neige die bessere Wahl.

Ich bin rundum zufrieden – und mein Schloss auch. Kaufen könnt ihr das Gerät u.a. bei Amazon:

[asin="B0C33SR9RL",type="standard"]

Diesen Blogpost hat geschrieben ...

crissxcross

Chris, Gründer und Blogger von siio.
Gelernter IT-Systemelektroniker, seit vielen Jahren beruflich als Produktmanager im Smart Home unterwegs. Technikverliebter Familienvater, Apple Fan. Nach einigen Jahren Stadtleben wieder froh auf dem Land zu sein.

Gib deinen Senf dazu!

Cookie Consent mit Real Cookie Banner