Seit einigen Wochen ist der LIFX Beam im Handel erhältlich. Wir haben den Lichtstreifen, der sich deutlich von den klassischen Lightstrips bekannter Hersteller wie Philips Hue und Co abhebt, genauer unter die Lupe genommen. In unserem Testbericht verraten wir euch, was der Beam von LIFX kann und wofür ihr ihn einsetzen könnt.
Was ist der LIFX Beam überhaupt?
Bevor wir zu unseren Eindrücken aus dem Praxistest mit dem LIFX Beam kommen, wollen wir euch das Produkt erst einmal kurz vorstellen. Denn es ist durchaus ein Exot unter den smarten Beleuchtungsprodukten, die sich primär auf Glühbirnen und Lightstrips konzentrieren. Der LIFX Beam ist hingegen ein Lichtstrahl, der nicht biegbar ist. Stattdessen wird er aus 6 einzelnen Streifen mit jeweils 30 cm Länge zusammengesteckt. Dazu gibt es noch ein Eckstück, an dem ihr auf drei Seiten die Einzelteile anstecken könnt. Das ergibt eine maximal mögliche Gesamtlänge von gut 1,8 Metern mit einem Set.
Was ist drin im Karton?
Nachdem uns LIFX den Beam für unseren Test dankenswerterweise zugeschickt hat, haben wir einen gespannten Blick in den Karton geworfen. Das Teil ist schon mal edel verpackt, was man bei dem Preis aber auch erwarten darf. Zudem ist er international einsetzbar, da für die Stromversorgung neben einem deutschen Stecker auch noch weitere enthalten sind (A, C, G und I). Zudem sind die bereits erwähnten 6 Beams sowie das besagte Eckstück und ein paar Unterlagen im Karton zu finden.
Die einzelnen Beams könnt ihr dann einfach aneinander stecken. Hierfür haben diese an einem Ende einen kleinen Stecker und auf der anderen Seite das passende Gegenstück. Die Verbindung ist schwach magnetisch. Dies sorgt dafür, dass sich nicht zueinander passende Seiten abstoßen und zusammengehörige Teile anziehen. Das hält aber nicht sonderlich stark. Daher solltet ihr den Beam schon fix montieren, wenn er an Ort und Stelle angelangt ist. Hierfür hat er Klebestreifen auf der Rückseite, die ihr per Klett befestigt. Kein schlechtes System, auch wenn mir die Klebekraft relativ begrenzt vorkam. Das ist aber auch nicht schlimm, da die Teile allesamt sehr leicht sind und es sich zudem dann leichter von Wänden und Co wieder lösen lässt.
Sehr cool finde ich den Effekt, wenn ihr den Beam einschaltet. Dann bewegt sich ein weißer Lichtpunkt über die gesamte Lichtinstallation. Das dient der Kontrolle, ob alle Verbindungen einwandfrei funktionieren. Neben diesem praktischen Nutzen sieht es aber auch noch cool aus, erinnert mich etwas an den Leuchtstreifen von K.I.T.T. aus der Kult-TV-Serie der 80er. Kurzer Hinweis an die Macher von LIFX: Vielleicht könnt ihr ja so einen Effekt noch einarbeiten, dann aber bitte in Rot und immer hin und her wandernd… :-)
Einrichtung per App
Nachdem ihr die Einzelteile in der gewünschten Form zusammengesteckt und an einem Ende den Stromstecker für die Energielieferung angesteckt habt, steht die Einrichtung per App auf dem Programm. Für den Download findet ihr in dem kleinen Anleitungsheftchen einen QR-Code, der euch direkt zur LIFX App für iOS (ab Version 9.0), Android (ab 4.1) sowie Windows führt. Nach dem Download müsst ihr euch zunächst bei LIFX registrieren oder in euer bereits bestehendes Kundenkonto einloggen - gewohntes Prozedere.
Danach stehen euch für den Verbindungsaufbau mehrere Möglichkeiten, darunter die Verwendung von Apple HomeKit. Hierfür benötigt ihr den typischen Code, der auf der Rückseite der Anleitung aufgedruckt ist. Ist die Verbindung zwischen Gerät und App aufgebaut, wobei euch die App gut unterstützt, könnt ihr den LIFX Beam über die App steuern. Alternativ zu HomeKit und Siri könnt ihr auch eine Steuerung über die Sprachassistenten Alexa und Google Assistant nutzen und so den LIFX Beam mit eurer Stimme steuern. Zudem ist eine Integration in Nest, IFTTT, Yonomi, Samsung SmartThings, Logitech Harmony und mehr möglich. Damit kann LIFX bei der Vielseitigkeit fast mit Platzhirsch Philips Hue mithalten.
Viele Möglichkeiten über die App
Die LIFX App bietet viele verschiedene Möglichkeiten, um den Beam nach euren Vorstellungen leuchten zu lassen. Zu den klassischen Funktionen gehören zwei Farbwahlräder, über die ihr sowohl eine der 16 Millionen verschiedenen Farben als auch Weißtöne einstellen könnt. Zudem regelt ihr über ein zentrales Rad die Helligkeit, um die Lampe zwischen 1 und 100 Prozent zu dimmen. Die Reaktion des Leuchtstreifens erfolgt ohne eine groß spürbare Verzögerung.
Neben den von zahllosen Glühbirnen bekannten Farbeinstellungen bietet der LIFX Beam noch eine Reihe von voreingestellten Themen und Farben, die ihr per simplem Tap aktivieren sowie erstellen und speichern könnt. Noch spannender wird es im Bereich „Effekte“. Dort könnt ihr unter anderem den visuellen Effekt von Kerzenflackern, einem Stroboskop und anderen Animationen einstellen. Zudem gibt es auch einen Musik-Virtualizer, der ebenfalls über das Mikrofon eures Smartphones funktioniert und gefühlt eine geringere Verzögerung beinhaltet wie bei der von uns vor einigen Tagen getesteten Yeelight Smart Light Bulb (YLDP06YL). Auch einen Bereich für Tag- und Dämmerungssteuerung gibt es. Das sind alles nette Spielereien, die bunte Farbverläufe und mehr bieten. Hierbei kann der ganze Beam sogar in vielen verschiedenen Farben zeitgleich leuchten. Das ist etwas, was die klassischen Lightstrips nicht bieten. Positiv ist auch die ziemlich gleichmäßige Ausleuchtung über die gesamte Länge von maximal 183,5 cm. Es sind nur leichte Lichthöfe zu erkennen, wie dieses Bild zeigt.
Unflexibler und doch flexibler
Aufgrund seiner Bauform ist der LIFX Beam natürlich unflexibler als ein Lightstrip wie der von Philips Hue. Ihr könnt ihn nur in Schritten von 30 cm, der Länge der einzelnen Leuchtstäbe, unterteilen. Lightstrips sind hier in der Regel flexibler zuschneidbar. Zudem könnt ihr den Beam von LIFX eben auch nicht biegen, wie es bei einem Leuchtstreifen der Fall ist. Und es ist nur ein Eckteil dabei. Dank dem lassen sich zwar bereits viele verschiedene Formen montieren. Aber etwas mehr Auswahl bei den Ecken wäre schon schön, zumal diese leider auch nicht separat erhältlich sind – Schade! Maximal möglich sind laut Anleitung 8 Beams und 2 Eckstücke an einer Installation.
Dafür ist der Beam aber in Sachen Beleuchtung noch vielseitiger, da die mir bekannten Lightstrips allesamt nur in einer Farbe leuchten können. Den LIFX Beam könnt ihr hingegen in ganz vielen Farben gleichzeitig leuchten lassen, da ihr einzelne Farbbereiche festlegen könnt. Dadurch sind auch erst die vielen bunten Effekte und Animationen, die wir bereits oben kurz angerissen haben, möglich.
Bleibt die Frage, wofür sich der LIFX Beam einsetzen lässt. Bei vielen klassischen Anwendungsgebieten für Lightstrips, z. B. Handläufe von Treppenhäusern, Regalen und Co könnte es sein, dass der Beam zu starr ist. Ideal ist er hingegen für die Montage an der Wand, um für stylische Lichtinstallationen zu sorgen. Damit macht er anderen Produkten wie dem Tile ebenfalls von LIFX sowie den Nanoleaf Light Panels Konkurrenz. Allerdings ist der Beam eben filigraner und wirkt auf mich dadurch auch edler und eleganter.
Wofür ihr den LIFX Beam bei der smarten Beleuchtung eures Zuhauses einsetzt, ist natürlich auch eurer Kreativität überlassen. Einen Wermutstropfen gibt es am Ende leider aber doch. Denn der Preis ist mit einem UVP von 229,99 Euro leider nicht so ganz günstig. Wer sich aber bereits mit dem Thema smarter Lichtinstallation beschäftigt hat, wird gewohnt sein, dass die Preise für besondere Produkte meist nicht so ganz günstig sind…