Die Tap Erweiterung für das Philips HUE System ist bereits seit einiger Zeit auf dem Markt, Criss hatte berichtet. Zeit das wir uns das Ganze mal etwas genauer ansehen.
Das HUE System ist bisher ja mein kleiner Liebling was Smarthome angeht. Man sieht immer wofür man sein hart verdientes Geld ausgegeben hat, die LED Technik hilft beim Geld sparen und der WOW-Effekt wenn Freunde da sind ist immer groß. Und genau da sind wir auch schon beim Thema. Wie steuern Freunde oder Bekannte das Licht, wenn diese mal zu Besuch sind? Vielleicht sogar die Nacht bei einem verbringen? Will man jeden erstmal dazu zwingen die App zu installieren um nachts mal kurz das Licht anzumachen? Sicher, bei den Glühlampen-Ersatzbirnen (retrofit) trifft das Problem nicht sofort zu, da diese ja meistens trotzdem noch über den Schalter reagieren. Nur wenn der jeweilige Bekannte das Licht nachher wieder ausschalten will, reagieren diese nicht mehr über die App. Ein Dilemma. Bei mir sind allerdings mittlerweile nur noch die allerwenigstens Leuchten über den alten Schalter steuerbar. Zeit das man da nun also Abhilfe verschafft.
Ich habe mir bisher damit geholfen die alten Living Color Fernbedienungen so zu konfigurieren, dass man damit einige Szenen anschalten konnte. Die Konfiguration ist allerdings mühselig gewesen und mittlerweile ist es auch relativ schwer an diese Fernbedienungen überhaupt noch ranzukommen, sie werden nämlich schon seit einiger Zeit nicht mehr produziert.
Was dafür als Ersatz gekommen ist, konntet ihr ja bereits am Titel erkennen. Philips HUE Tap. Eine ähnlich kleine, runde Fernbedienung mit 4 Knöpfen und einer Wandhalterung. Ja, die Wandhalterung feier ich wirklich mit am meisten. Endlich haben die Fernbedienungen Ihren festen Platz und fliegen nicht durch die Wohnung. Aber etwas besonderes hat die Hue Tap nämlich nicht - Batterien. Das Ganze funktioniert über Piezoelektrizität. Hier ein Auszug aus Wikipedia:
Durch die gerichtete Verformung eines piezoelektrischen Materials bilden sich mikroskopische Dipole innerhalb der Elementarzellen (Verschiebung der Ladungsschwerpunkte). Die Aufsummierung über das damit verbundene elektrische Feld in allen Elementarzellen des Kristalls führt zu einer makroskopisch messbaren elektrischen Spannung. Gerichtete Verformung bedeutet, dass der angelegte Druck nicht von allen Seiten auf die Probe wirkt, sondern (beispielsweise) nur von gegenüberliegenden Seiten aus.
Genau diese makroskopisch messbare Spannung reicht beim Drücken des Tasters aus um ein Signal an die Bridge zu senden. In der Hue Bridge bzw. in der Hue App ist nun hinterlegt wie das Signal der Hue Tap zu interpretieren ist. Man kann nämlich jedem Taster eine individuelle Szene zuordnen. Wer allerdings keine Lust hat das Ganze groß zu konfigurieren, kommt auch mit den vorgefertigten Standardeinstellung gut zu recht. Diese schalten nämlich beim Drücken des großen ganzen Tasters alle Lichter relativ instantan komplett aus. Die 3 kleinen Taster sind standardmäßig für Szenen verschiedener Helligkeit... hell, gedimmt und Nachtlicht.
Wer normale LED Beleuchtung hat, kennt es ja bereits; LEDs sind nicht so enorm schnell an wie damals Glühlampen. Es dauert bei weitem nicht solange wie bei Sparbirnen, aber einige kleine Millisekunden nimmt sich eine normale LED schon um zu starten. Die Verzögerung des HUE Taps ist nicht merklich länger. Echt gut!
Aber wo viel Licht ist, ist in diesem Fall auch etwas Schatten. Ich bin mit der Handhabung nicht wirklich zufrieden. Ich verstehe nicht ganz warum der Aus-Befehl einen eigenen Taster belegen muss? Ein normaler Schalter schaltet beim zweiten Betätigen ja auch das Licht wieder aus, so wurde uns die Funktion eines Schalters über Jahre und Jahrzehnte eingeflößt.
Wen dieser winzig kleine Kritikpunkt und das etwas ungünstige Preis-/Leistungsverhältnis allerdings nicht stört, findet in der Philips HUE Tap eine wirklich tolle Erweiterung für sein bisheriges Hue System.
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