In Teil 2 soll es nicht mehr um die "Z-Wave Expert UI" und auch nicht mehr um die API aus dem ersten Teil gehen. Ich will euch hier einen kleinen Einblick in die sogenannte "Z-Way Home Automation UI" geben. Dieser Bestandteil der Z-Way Software, welche mit dem Razberry Modul läuft, macht genau das, was man von einem "Smart Home" erwartet: Er automatisiert Prozesse. Es ist also der eigentliche Mehrwert, den man mit einer vernetzen Wohnung hat.
Das "HA - User Interface" von Z-Way
Aktuell befindet sich die komplette Z-Way Software in einer Art Beta-Phase. Beim Automatisierungsteil wird das besonders gut deutlich. Es ist ohnehin schwer, als Normalsterblichen ohne Programmierkenntnisse eigene Szenen zu erstellen. Viele Hersteller versuchen es mit grafischen Oberflächen und anderen Ideen wie Stores, wo fertige Szenen heruntergeladen werden können. Bei der Z-Way Software gibt es noch nichts der gleichen. Es handelt sich um eine eher undurchsichtige Bedien-Oberfläche. Funktionell lassen sich ein paar Dinge umsetzen, aber alltagstauglich ist es keinesfalls. Ich möchte hier also nur an ein paar Beispielen einen kurzen Einblick geben. Die Software wird ständig weiterentwickelt und in Zukunft wird es sicher noch eine wesentlich Benutzerfreundlichere Version geben.
Der Aufbau der GUI
Wenn Z-Way auf dem Raspberry Pi läuft, kommt man über die Adresse "http://ip_des_raspbery:8083/z-way-ha/" in das Dashboard der GUI. Normalerweise sollte hier noch nichts zu sehen sein. Ich werde hier einmal die einzelnen Bereiche und ihre Funktion erläutern. Das alles steht (auf Englisch) auch in der Z-Way Dokumentation.
Navigation
- Das Dashboard: Eine vom Benutzer selbst verwaltete Übersicht. Hier können Komponenten wie Sensoren und Schalter hinzugefügt werden. Es können aber auch virtuelle Module angezeigt werden
- Die Widgets: Hier werden erst einmal alle Komponenten und Module aufgelistet. Dabei ist jedes Widget eine Funktion einer Z-Wave Komponente oder eines Moduls. Ein Multisensor wird also in mehreren Widgets, jeder Sensor Wert ein eigenes, dargestellt. Sortierung ist nach Typ (festgelegt), Raum (in den Optionen erstellbar) oder nach zugeordnetem Tag (in den Optionen) möglich.
- Warnings/Notifications: Der Systemlog des Raz-Moduls. Hardware Fehler oder auch diverse Events werden hier aufgelistet und bleiben sichtbar, bis der Nutzer sie als gelesen markiert.
- Preferences: Die Einstellungen. Hier werden Module erstellt und sortiert und auch Prozesse sowie Szenen konfiguriert.
Einstellungen
-
General: Hier können Szenen erstellt werden. Beispiele wären "Nachtruhe" oder "Abwesend". Die Funktion steht in aktueller Version aber noch nicht zur Verfügung.
- Rooms: Es können Räume über das "+" Symbol erstellt und benannt werden. Widgets können dann in diese einsortiert werden. Das dient der logischen Übersicht. In der Widgets Übersicht kann unter anderem nach Räumen gefiltert werden.
- Widgets: Hier werden alle erkannten Komponenten aufgelistet. Diese können hier per Checkbox im Dashboard sichtbar gemacht werden. Es können auch Tags zugeordnet werden. Wer #Hashtags kennt, kennt auch das Prinzip: Beim späteren klicken auf den Tag, werden alle zugeordneten Geräte angezeigt.
Automation
Hier wollen wir etwas genauer schauen. Dieser Bereich in den Einstellungen gibt uns die Möglichkeit eigene Funktionen zu realisieren. Über das "+" Erstellen wir eine Neue. Es erscheint Rechts eine "Template" Auswahl als Dropdown Menü. Ein Paar der Vorlagen möchte ich erklären:
- Bind Device: Ist die gleiche Funktion wie Z-Wave Bind. Ein Schalter kann z.B. direkt mit einer Lampe assoziiert werden. Hier läuft die Kommunikation aber über den Gateway
- Load custom JS Code: Wie man es auch aus anderen Zentralen kennt, können hier kleine Codes in JavaScript selbst geschrieben werden. Dazu kann die Z-Wave API verwendet werden. Dadurch ergeben sich viele Möglichkeiten, aber es bedarf Grundkenntnisse bei der JS Programmierung.
- Group Device: Ein neues Modul als Gruppe mehrerer Komponenten. Ein Beispiel: Alle Lampen. Das Widget kann dann verwendet werden, ohne jedes mal alle Lampen in einer Liste zusammen zu suchen.
- Sensor Polling: Z-Wave holt sich in der Regel keine Werte von Sensoren. Dieses Modul ermöglicht es ein Timeout für das aktualisieren zu setzen. Es können auch mehrere Module mit verschiedenen Timeouts erstellt werden. Einen Temperatursensor möchte man vielleicht öfter abrufen.
- Logical: Hier können Bedingungen direkt im Modul gesetzt werden. Nach dem einfachen Prinzip wenn --> dann. Beispiel: Wenn Tür auf, schalte Licht an.
Ein Funktionsbeispiel
Die Navigation sollte jetzt soweit klar sein, das Potential wird auch schon ganz gut sichtbar. Ich möchte an der Stelle ein Beispiel aufzeigen, welches ich auch selbst probieren konnte und welches auch soweit funktioniert. Wir werden den Sensorwert eines Zwischensteckdose einzuschalten.
- In das Z-Wave HA Interface wechseln, auf Preferences dann Automation
- Ein neues Modul mit "+" Erstellen, als Template "Logical rules"
- Operator bleibt "and", bei "Conditions" auf "Add Item" klicken
- Im ersten Dropdown "binary" auswählen, bei "Binary condition" dann den Sensor (dieser muss vorher verbunden werden und sollte dann auch in den Widgets auftauchen)
- Als Value nehmen wir "On", damit beim Tür öffnen ausgelöst wird.
- Etwas nach unten scrollen und bei "Actions" den Zwischenstecker im Dropdown auswählen
- Value ist "On", damit er beim Tür öffnen aktiviert wird.
- Weiter unten kann die Regel noch benannt werden und sollte auf "Status:Enabled" stehen.
- Speichern mir "Save"
Es wird nun der Zwischenstecker beim Öffnen der Tür aktiviert. Das geht auch sehr schnell, musste ich feststellen. Es gibt so gut wie keine Verzögerung und das Auslösen ist auch 100% zuverlässig.
Fazit
Das Razberry Modul ist ein nettes Spielzeug für Bastler. Man merkt aber, dass sich die Entwickler Gedanken darüber machen, möglichst viele Zielgruppen anzusprechen. Der Funktionsumfang und die Möglichkeiten sind eigentlich gewaltig, wer hat aber schon die Zeit und das Know-How das alles zu nutzen? In Verbindung mit einer Fertigen Zentrale von anderen Herstellern ist das Raz Modul in jeden Fall ein Mehrwert. Es bietet die Schnittstelle zu allen Möglichkeiten des Z-Wave Funkprotokolls. Da hier ständig weiter gearbeitet wird, können wir uns sicher noch über einige spannende Funktionen und Ideen freuen.
Z-Way auf dem Raspberry – Die Software und ihre Möglichkeiten Teil1
H Danieli! Super Arbeit und klasse, dass Du Dich dem Thema stellst. Ich habe gerade erst angefangen mit meinem Razberry herumzuexperimentieren. Viel ist dabei noch nicht herausgekommen. Es gibt auch nur sehr wenig Seiten, wo man sich Informationen holen kann und dann sind diese nichts für Anfänger. Also vielen Dank.
Eine Frage habe ich: Du beschreibst unter z-way-ha und dann perferences, automation. Da habe ich dann kein "+" sonder nur 3 jobs: Cron scheduler, openRemote helper und z-wave binding. Aber auf den Screen komme ich nicht. Und die 3 "jobs" verstehe ich nicht. Vielleicht hast Du einen Tipp!
greets
Hallo
ich würde gerne Z-Wave Multisensor 6 (AEOEZW100) in eine SPS Steuerung (Siemens S7) mit einbinden. Hierzu hätte ich verschiednen Möglichkeiten. Der erste Ansatz wäre über ein Raspberry Pi und der Api. Hierbei hätte ich aber das Problem das bei einer Aktualisierung alle 10 sec ich z.B eine Bewegung zu spät erfasse. Hierbei würde das licht erst nach 10 sec angehen.
Welche Möglichkeiten gibt es das ich sofot bei Bewegung oder Wertänderung diese Information erhalte ?
Das “HA – User Interface” von Z-Way wurde schon längere Zeit aus der Software entfernt. Damit ist diese Anleitung leider nicht mehr nützlich :(
der Artikel ist aus 2014 ;-)
Inzwischen heißt die Oberfläche Smart Home UI und darüber hat hier auf siio vor allem AlphaX2 berichtet.
Das System läuft inzwischen auch auf allen WD My Cloud NAS - such einfach mal hier auf siio nach ZWay
https://www.siio.de/?s=zway