Zusammenfassung
Der Boneco H700 ist nicht nur Preislich ein High-Class Gerät. Auch in Punkto Design und Ausstattung ist er der Porsche unter den Luftreinigern.
Pro
- modernes Design
- 10 Liter Füllvermögen
- Für Räume bis 150m2
- App Steuerung
- sehr leiser Betrieb
Kontra
- kein WLAN
- kostenintensiv
Das Hybridgerät H700 von Boneco reinigt die Luft und hält die Luftfeuchtigkeit auf dem richtigen Niveau. App Steuerung inklusive.
Ich durfte mir das Flagschiff der Schweizer Firma mal genauer ansehen.
Der Frühling steht in der Tür und lässt die Knospen und Blüten sprießen. Jedoch kann sich darüber nicht jedermann freuen. Für Allergiker, wie meinen Sohn, ist dies wohl die schrecklichste Zeit im Jahr.
Tränende Augen und ein trockender Husten tun alles gegen einen erholsamen Schlaf.
Medikamente könnten dies lindern, aber für einen wirklich erholsamen Schaf brauchen Allergiker nur eines uns zwar eine zu 100% Pollenfrei Luft.
H ierbei können Luftreiniger helfen, wenn sie es denn schaffen, die Menge an Luft zu filtern.
Außerdem wichtig für einen gesunden Schlaf: die passende Luftfeuchtigkeit.
Vor allem bei Babys und Kleinkindern, ist dies ein wichtiger Faktor.
Und genau jene beiden Aspekte, verspricht der Boneco H700 im optimalen Bereich zu halten.
Das Hybrid Gerät kann die Luft mit seinem HEPA Filter reinigen und die Luftfeuchtigkeit automatisch auf dem voreingestellten Level halten.
Beide Funktionen können separat, wie auch zusammen in einem Modus genutzt werden. Messwerte sowie Steuerung via App inklusive.
Ich durfte mir das Premiumgerät für knapp 1.000 Euro etwas genauer ansehen.
Hier mein Testbericht – bzw. der meines Sohnes, nach 4 Wochen Boneco – und erholsamen Schlaf?
Transparenzhinweis: Das Hybridgerät wurde mir für den Testzeitraum kostenlos und ohne Auflagen vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Boneco hat keinerlei Einfluss auf diesen Beitrag genommen, er entspricht meiner subjektiven Meinung zu den Produkten.
Beginnen wir wie immer mit dem unboxing des Gerätes.
#Unboxing
Der Karton kommt mit einem Aufdruck, der die schöne Schweizer Berglandschaft zeigt, welches schnell blicken lässt, dass hier Schweizer Präzision drinnen steckt. Oder will Boneco mit dem Aufdruck vermitteln, das man bald zuhause auch so saubere, frische Luft wie in den Schweizer Bergen hat?
Wie dem auch sei, dass knapp 45 x 35 x 49cm große und 10 kg schwere Gerät muss erst einmal aus dem Karton gehievt werden.
Viel zusammengebaut werden muss bei dem Boneco H700 nicht, eher auseinandergebaut.
Denn der innen sitzende Filter ist noch hygienisch in Folie eingeschweißt und muss von dieser erst einmal befreit werden.
Der Boneco H700 hat einen Vor- und einen HEPA 13 Hybridfilter.
Außerdem empfiehlt es sich, die Wanne und den Wassertank, der übrigens wahnsinnige 10 Liter Wasser fassen kann, zu reinigen. So werden Rückstände aus der Produktion beseitigt.
Reinigungsmittel liegt dem Lieferumfang bei.
Jener Prozess sollte dann später im Betrieb aller 2-3 Wochen wiederholt werden, um das Gerät in einem hygienischen Zustand zu halten.
Die Verdunstermatte kann übrigens auch in der Waschmaschine mitgewaschen werden.
Außerdem mit beiliegend: das Netzteil. Jenes ist ein 24Volt Steckernetzteil.
#Technische Daten
Bevor wir zur Einrichtung des Gerätes und der App gehen, lass uns doch mal einen Blick auf die technischen Daten des Boneco H700 werfen.
Wie geschrieben handelt es sich um ein Hybridgerät, das sowohl Luftreiniger als auch Luftbefeuchter vereint.
Es ist ausgelegt auf Räume bis 150 m2 bzw. auf ein Raumvolumen von 375 m3. Das ist ganz ordentlich! So kann der Boneco H700 in sehr großen Räumen wie Büros, oder einer gesamten Wohneinheit eingesetzt werden.
Dabei nimmt das Gerät gerade einmal 26 Watt in der höchsten Stufe und 2,5 Watt in der niedrigsten Leistungsstufe auf.
Mit 47 dB(A) in der höchsten Leistungsstufe und nur 25 dB(A) in der kleinsten Leistungsstufe verrichtet der Boneco seine Arbeit zude extrem leise.
Als Luftbefeuchter schafft er 1010 g/h und der Luftreiniger 190 m3/h.
Mal als Vergleich: Unsere Zentrallüftung von Lunos schafft 125 m3/h bei höchster Stufe und verbraucht dabei 50 Watt.
Somit sollte klar sein, in welcher Liga der Boneco spielt.
#Einrichtung
Die Folie des HEPA Filters hatte ich schon beim unboxing entfernt und auch die Wanne sowie den Wassertank ausgewaschen.
Nun heißt es den 10Liter großen Wassertank zu befüllen.
Hierfür filtere ich das Wasser vorher durch einen Britta-Wasserfilter um die Kalkanteile im Wasser zu reduzieren. Das ist kein „muss“, doch ich weiß, wie unser letzter Luftbefeuchter nach nicht einmal einem Jahr Betrieb durch den Kalk im Wasser aussah.
Das versuche ich durch das Filtern des Wassers nun bei dem Boneco zu vermeiden.
Aber auch das beiliegende Reinigungsmittel soll Verkalkungen zu verhindern wissen. Aller 2-3 Wochen sollte damit die Wasserwanne gereinigt werden, indem das Pulver mit 1Liter heißen Wasser aufgelöst für 60 Minuten einwirkt. Danach einfach ausspülen, fertig.
Aber nun zurück zur Einrichtung des H700 von Boneco.
Den gefüllten Wassertank auf das Gerät aufsetzen und dann: Gluck, Gluck, Gluck - zuschauen wie der halbe Wassertank leerläuft.
Denn jetzt füllt sich erst einmal die Wasserwanne im Gerät, durch welche im Betrieb das Verdunsterrad rotiert.
Über einen Druck auf den Drehschalter an der Oberseite lässt sich der Boneco H700 einschalten.
Nettes Gimmick: Der Drehregler ist mit einer Tricolor-LED hinterlegt, so dass er in 3 Farben leuchten kann, welche den aktuellen Modus symbolisieren:
- Grün: Luftreiniger
- Blau: Luftbefeuchter
- Weiß: Hybridmodus
So lässt sich der Boneco H700 also auch lokal bedienen.
Seinen vollen Funktionsumfang hingegen, entfaltet das Hybridgerät erst mit Verwendung der App, welche sich per Bluetooth mit dem Boneco H700 verbindet.
#App Einrichtung
Um den Boneco Luftreiniger und Luftbefeuchter per App zu verbinden, benötigt es erst einmal die App auf dem Smartphone.
Diese gibt es sowohl im Android als auch im iOS App-Store.
Danach das Gerät „H700“ in der App auswählen und den gut bebilderten Anweisungen in der App folgen. Am Gerät selbst muss lediglich der Drehregler für 7 Sekunden gedrückt werden, um die Bluetooth Verbindung zu bestätigen.
Geschafft. Schon können alle Einstellungen wie Modus, Betriebsart und gewünschtes Luftfeuchte-Level eingestellt werden. Und natürlich auch der Status vom Boneco H700 eingesehen werden.
#Bedienung
Wechselt man in der App die Betriebsart, also zwischen Luftreiniger, Luftbefeuchter oder Hybridmodus, färbt sich auch die App in die jeweilige Farbe grün, blau oder weiß. So wie auch das lokale Drehrad am Boneco H700.
Der Modus kann zwischen.
- Custom
- Auto
- Sleep
- Baby
variiert werden.
Während man im Custom Modus die Lüfterstufe von niedrig 1 bis zur höchsten Lüfterstufe (6) variieren kann (also ganz analog zum Drehrad am Gerät) übernimmt dies das Gerät im Automodus von ganz allein.
Im Sleepmodus verbleibt das Gerät auf Stufe 1, um einen maximal leisen Betrieb zu gewährleisten. Die Luftfeuchtigkeit ist dann auf 45% voreingestellt, kann aber jederzeit per App variiert werden.
Im Prinzip macht der Babymodus genau das gleiche, hier variiert das Gerät zwischen Stufe 1 bis 4 und die Luftfeuchtigkeit wird auf 60% voreingestellt, da Babys und Kleinkinder eine höhere Luftfeuchtigkeit benötigen. Stichwort: Pseudokrupp
Apropos Babys und Kleinkinder. Da diese gern an Schaltern und Knöpfen drehen, ist es sehr erfreulich, das der Hersteller Boneco eine lokale Sperre des Drehrades eingebaut hat. Diese kann per App de- und aktiviert werden. So wird ein Verstellen der Einstellungen lokal am Gerät verhindert.
Messwerte, Meldungen und Status
Aber nicht nur, dass man das Hybridgerät via App steuern kann, man erhält auch wichtige Meldungen und kann die Messwerte einsehen.
In einem Diagramm wird zum Beispiel die Zimmertemperatur, die Luftfeuchtigkeit und der Luftqualitätsindex angezeigt.
Dies alles in einem einzigen, übersichtlichen Diagramm. Der Zeitraum lässt sich dabei auf Tages-, Wochen- und Monatsansicht aufschlüsseln.
Nice2have: unter dem Tageszeit-Diagramm wird als Balken die Betriebszeit des Gerätes vom jeweiligen Tag dargestellt. Auch hier finden sich die Farben grün, blau und weiß wieder, welche den jeweiligen Modus darstellen.
Hier muss man schon mal sagen, dass die App mit sehr viel Liebe zum Detail designed wurde.
Chapeau dafür!
Viel wichtiger als die Messwerte finde ich jedoch die Meldungen zum Gerät.
Zum Beispiel wenn der Wassertank leer ist, der Filter ersetzt werden muss, oder eine Reinigung ansteht.
#Reinigung
So zeigte das Gerät neulich erst via App - und auch auf dem Display an, dass ich das Wasser in Wasserwanne und Wassertank tauschen solle.
Ein einfaches klicken auf „okay“ in der App genügte nicht, um die Meldung zu quittieren.
Ich musste tatsächlich mindestens die Wasserwanne entfernen. Was dann zeigte, dass es wirklich nötig war!
Gut, dass für die ersten 3 Reinigungen Pulver beiliegt. Übrigens kann in der Wasserwanne ein „Ionic Silver Stick“ eingesetzt werden.
Dieser arbeitet mit Silberchlorid um Keime und mikrobieller Besiedelung entgegenzuwirken.
Dieser sollte nach einer Saison ausgetauscht werden.
#Alltags-Betrieb
Der Lufteinlass des Boneco erfolgt über die Front. Heißt, die schmutzige Luft wird vorn angesaugt, während die Frischluft seitlich ausströmt.
Daher sollte das Gerät im Raum freistehen und nicht in einer Ecke „verstaut“ werden, um gut arbeiten zu können.
Das schlichte (aber wie ich finde ebenso moderne Design) des Boneco, lässt das aber allemal zu.
Im Alltag ist der Boneco H700 so wie ein Luftfilter sein sollte: Unauffällig.
Er arbeitet vollständig unbemerkt und leise im Hintergrund.
Da wir jetzt im April auch noch heizen, fungiert er bislang im Hybrid Modus. Filtert also die Luft und befeuchtet diese. Denn gerade in der Heizperiode, ist die Luftfeuchtigkeit in den Räumen meist zu gering. In den sehr kalten Monaten Dezember bis Februar sogar viel zu gering, so dass es zu Reizungen der Schleimhäute kommen kann. Brennende Augen sind die Folge.
Die Luftqualität selbst wird am Display des Gerätes leider nicht angezeigt.
Man bemerkt es nur durch das Hochdrehen des Lüfters während zugleich die Displayanzeige „Air“ bis auf den roten Balken ausschlägt.
Für die konkreten Luftqualitätswerte muss man jedoch die App öffnen.
Zugegebenermaßen ist Bluetooth von der technischen Perspektive ausreichend um sich mit dem Gerät zu verbinden.
Meist macht man dies sowieso nur in unmittelbarer Reichweite des Gerätes.
Dennoch hätte ich WLAN in vielerlei Hinsicht bei dem Boneco H700 besser gefunden.
Zum einem wäre es meiner Meinung nach der Preisklasse angemessen gewesen. Zum anderen hätte sich der Hersteller die Tür offengehalten, das Gerät via IFTTT oder anderer Services wie etwa Samsungs-SmartThings Plattform in das vernetze Zuhause einbinden zu können.
So wäre auch eine Verbindung zu Sprachassistenten wie Amazon Alexa oder Google Home möglich.
Kurzum: Schade.
Abschließend kann ich zum Alltags-Betrieb jedoch sagen: Ein fabelhaftes Gerät.
Auch wenn es auf den ersten Blick sehr groß erscheint, so fügt es sich perfekt in den Wohnraum ein. Der große Wasserbehälter lässt das Gerät recht lange unbemerkt werkeln, bevor es die Aufmerksamkeit benötigt.
Apropos Aufmerksamkeit: Ist jene erforderlich, so erhält man via App eine Benachrichtigung, was ich als sehr praktisch empfinde.
Aber kommen wir zur Rubrik Folgekosten
#Folgekosten
Man mag denken Luft kostet nichts. Aber saubere Luft scheinbar schon. Denn nicht nur der HEPA Filter des Gerätes muss ersetzt werden, auch will das Gerät regelmäßig gereinigt werden und verbraucht im Betrieb natürlich Strom.
Schauen wir daher mal auf diese Kosten.
Den größten Teil nimmt dabei natürlich der HEPA Filter ein.
Er schlägt mit knapp 80 Euro zu Buche.
Das klingt im ersten Moment teuer, ist aber völlig in der Norm. Zum Vergleich: Ein Filtersatz der Klasse F7 ohne aktiv Kohle für meine Zentrallüftung kostet 120 Euro.
Aber wie so oft gibt es „Nachbauten“, so auch hier für diesen Filtersatz – gefunden auf Amazon für ca. 37 Euro.
Hier habe ich noch keine Erfahrungswerte, denke aber, dass ein Filtersatz gut ein ganzes Jahr halten sollte.
Für die Reinigung wird das Boneco „Calc off“ Reinigungsmittel empfohlen. Aller 2-3 Wochen sollte man die Wasserwanne und den Tank reinigen. Drei (3) solcher Reinigungstütchen sind im Set für 10 Euro enthalten, würde im Jahr 160 Euro Kosten bedeuten, wenn die Luftbefeuchter-Funktionalität das gesamte Jahr aktiviert wäre.
Vielleicht reicht es auch, das eine oder andere mal mit klarem Wasser und Fit auszuspülen? 🙃
Die Stromkosten würden, wenn das Gerät dauerhaft auf höchster Stufe läuft mit 4,40 Euro pro Woche (bei 30Cent pro kw/h) zu Buche schlagen.
Das tut das Gerät aber nicht. Im Auto Betrieb läuft es ca. 10 Stunden am Tag und das auf maximal Stufe 1 bis 2.
Damit liegen die Stromkosten also bei 0,06 Euro pro Woche, was im ganzen Jahr 3,29 Euro sind.
Das ist also zu vernachlässigen.
Optional kommt dann noch der Silver Stick für 30 Euro hinzu.
In der Theorie wären das in Summe Folgekosten von 210,29 Euro im ganzen Jahr.
Da die Luftbefeuchterfunktion in der Praxis nur in der Heizsaison benötigt wird, reduzieren sich die Kosten des Reinigungsmittels auf „nur“ 40 Euro im Jahr.
Nutzt man dann auch noch den alternativen HEPA-Filter, so hat man in der Praxis Folgekosten von 80,29 Euro pro Jahr für Pollenfreie, saubere Luft bei konstant passender Luftfeuchtigkeit.
Klingt das viel? Frag mal einen Allergiker ob ihm eine ruhige Nacht 22 Cent wert ist ;-)
#Fazit:
Der Boneco H700 ist nicht nur in Punkto Preis ein High-Class-Gerät.
Auch im Alltag weiß er in Design und Funktion mächtig zu überzeugen. Dank des großen Wassertanks von 10 Litern kommt er lange ohne Aufmerksamkeit aus. Und wenn er jene doch benötigt, meldet er sich via App. So gerät kein Reinigungszyklus, Filterwechsel oder schlicht ein leerer Wassertank in Vergessenheit.
Apropos App, diese ist mit viel Liebe designend und sehr übersichtlich.
Alle Einstellungen sind schnell zu finden und auch Meldungen stechen schnell ins Auge.
Wobei ein WLAN Verbindung anstelle der Bluetooth Connection wünschenswert gewesen wäre. Aber das ist meckern auf sehr hohem Niveau.
Zur Qualität des Gerätes muss man nicht viel sagen, die ist wie in dieser Preiskategorie zu erwarten, sehr hoch!
Die Haptik des Drehknopfes ist hochwertig und auch die Materialien sind bestens verarbeitet.
Im Alltag ist das Gerät nicht hörbar, maximal wenn es in der höchsten Lüfterstufe läuft.
Der Preis scheint auf dem ersten Blick sehr hoch, doch schaut man sich im Markt vergleichbare Luftreiniger, zum Beispiel von Philips an, so relativiert sich dies schnell. Zudem steckt hier noch ein Luftbefeuchter drin und das ganze mit App-Steuerung.
Und wirft man ein Blick auf die technischen Daten, so wird schnell klar, hier haben wir den Porsche unter den Hybrid-Geräten getestet. Ich unterstreiche hier mal den Fakt: Leistung für 150 m2 bzw. ein Raumvolumen von 375 m3 ;-)
Ja kostenintensiv, aber Allergiker werden es lieben.