Tesvor S6 Turbo: Saug- und Wischroboter im Test

Geschrieben von crissxcross
  • Bedienung
  • Funktionsumfang
  • Installation
  • Nutzen
  • Preis/Leistung
3.5

Zusammenfassung

Saugen oder Wischen und Saugen? Dieser Robboter kann beides, sogar mit elektronisch regulierbarer Wassermenge via App.
Navigation per Laser ist auch an Board, was der Roboter leider nicht vollends ausspielen kann. Hier hat die App noch viel Luft nach oben.

Pro

  • 4 Saugstufen, Max mit 4.000 PA
  • gutes Reinigungsergebnis
  • Wassermenge elektronisch regulierbar

Kontra

  • Dockingstation kein Kabelmanagement
  • es können keine Räume gespeichert werden
  • In den Zeitplänen kann keine saugleistung/ Wassermenge angegeben werden

Saugen- und Wischen in einem Vorgang, sogar mit der Möglichkeit die Wassermenge zu regulieren.
Ich konnte den Saug- und Wischrobor Tesvor S6 Turbo mit Lasernavigation testen.

Als die Firma Tesvor fragte, ob ich mir Ihren Tesvor S6 Turbo mal genauer anschauen möchte, freute ich mich über das Angebot. Vielleicht ist er der Kandidat, der all meine Ansprüche erfüllt?

Tesvor S6 Turbo unboxing

Ich suche immer noch nach einem würdigen Nachfolger meines „iRobo Scooba 450“.
Ein Wischroboter der neben einem Frischwassertank auch einen Schmutzwassertank hat, um den Boden zu „schrubben“ und danach das Schmutzwasser aufzusaugen.
Einzige Nachteil des in die Jahre gekommenen iRobot Scooba: Er fährt im Chaosprinzip.

Ich habe mir inzwischen schon einige Geräte angesehen, die hier die Wohnung, welche neben zwei (Klein-)Kindern auch einen Hund beherbergt, saugen und wischen könnten.
Viele von den Saugrobotern wissen es sich dank Lasernavigation gut im Raum zu orientieren, doch in Punkto „Wischfunktion“ sind bisher alle dem Scoober unterlegen.

Tesvor S6 Turbo unboxing

Aber packen wir die Kiste doch erstmal aus:

#unboxing

Aus dem schicken, bunten Karton kommt neben dem Tesvor S6 Turbo eine Menge Zubehör zum Vorschein.
Darunter natürlich die Dockingstation. Recht klein und unauffällig, aber leider ohne Kabelmanagement, wo das übrige Kabel vom Netzteil verschwinden könnte.

Dockingstation, leider ohne Kabelmanagement

Andere Wischroboter, wie zum Beispiel jener von Bissell, liefern eine Plastik Platte mit, auf welcher der Roboter parkt, damit der Roboter nach seiner Rückkehr nicht zu lange auf einer Stelle mit dem nassen Lappen steht.

Tesvor S6 Turbo auf seiner Dockingstation

Für all jene die nicht ständig zum Handy greifen wollen, liegt auch eine Fernbedienung bei. Diese kann den Roboter nicht nur zu seiner Arbeit schicken, sondern beispielsweise auch das Spot Cleaning oder die Kantenreinigung ansteuern.

Kompletterr Lieferumfang Tesvor S6 Turbo

Und wie es sich für einen Saug- und Wischroboter gehört, liegen dem Lieferumfang zwei Behälter bei.
Ein Staubbehälter für den Saugmodus und ein Kombitank.
Dieser hat einen kleinen Staubtank für das Saugen und ein 350 ml Wassertank fürs Wischen.

Zwei Schmutzbehälter, zum saugen und wischen

Die Düsen werden elektrisch angesteuert, so dass per App reguliert werden kann, wieviel Wasser auf den unten angefügten Lappen tropft.
Eine Mechanische Reinigung – zum Beispiel per Vibration oder via rotierender Bürsten erfolgt indes nicht.

elektronisch regulierbare Wassermenge

Vor einiger Zeit konnte ich hier den Proscenic M6 testen. Er ist dem Tesvor S6 Turbo – um den es in diesem Beitrag gehen soll – sehr ähnlich.
Auch er hat eine Lasernavigation und bietet die Möglichkeit, die Wassermenge beim Wischen per App zu regulieren. Daher werde ich nachfolgend immer mal wieder den Proscenic als Vergleichsmodell heranziehen.

Hauptschalter an der Seite des Tesvor S6

#Einrichtung

In der Anleitung findet sich ein QR-Code zum scannen, welcher zu der passenden App im Playstore für Android Nutzer, bzw. im iTunes Store für Apple Nutzer führt.

Danach muss auch in der App ein QR-Code gescannt werden und zwar jener auf der Unterseite des Roboters. Dieser enthält scheinbar die Seriennummer des Gerätes.
Für die Vernetzung des Tesvor Saugroboter mit dem heimischen WLAN, unterscheidet sich die Einrichtung nicht wirklich von anderen Modellen.

Auch hier muss der Einschalter an der Oberseite für 5 Sekunden gedrückt werden, wodurch der Roboter den Hotspot Modus aktiviert, also ein eigenes WLAN-Netzwerk eröffnet.

5 Sekunden Einschalter drücken um WLAN zu aktivieren

Das Smartphone verbindet sich dann mit diesem und die restliche Einrichtung kann über die zuvor heruntergeladene App durchgeführt werden.

Hier wird unter anderem ein (kostenloser) Account beim Hersteller Tesvor verlangt und nach dem Passwort des heimischen WLAN-Netzwerks gefragt, damit sich der Roboter mit diesem verbinden kann.

Übrigens, das heimische WLAN darf nur auf 2,4Ghz funken. Die 5Ghz Frequenz unterstützt der Tesvor nicht.

#die App

Um Funktionen wie die „no-go-areas“ zu nutzen, also die Bereiche, die der Roboter nicht befahren soll, muss er mindestens eine Runde gedreht haben. Dabei scannt der Tesvor mit der Lasernavigation den Raum ab und erstellt in der App eine Karte.

Der TEsvor S6 Turbo dreht seine erste Runde

In dieser können dann Bereiche gesperrt- oder der Raum aufgeteilt werden.
Einzelne Räume deklarieren – wie es bei Proscenic möglich ist, geht hier nicht.

Somit kann man zwar via App Zeitpläne erstellen, jedoch wird dann die gesamte Wohnung gereinigt. Einzelne Räume lassen sich via Zeitplan nicht anfahren, so dass man Beispielsweise abends nochmal die Küche nach dem Abendbrot durchsaugen lässt.

Positiv anzumerken sei, dass der Tesvor Saugroboter über 4 Saugstufen verfügt, welche per App variiert werden können:

  • Leiser Modus
  • Standard
  • Stark
  • MAX

Der leise Modus ist wirklich klasse, wenn man zum Beispiel nebenher im Büro noch arbeiten muss. So stört der Roboter fast gar nicht. Und auch auf Standard ist die Lautstärke noch gut zu ertragen. Auf „stark“ bzw. auf „MAX“ sind die 4.000 PA Saugleistung dann hörbar.

Teppiche erklimmt er auch

Leider lässt sich die Saugleistung in den Zeitplänen nicht definieren, wie es beispielsweise beim Proscenic M6 oder M7 Pro möglich ist.

Der Staubbehälter lässt sich gut entleeren

#wischen

Neben dem „Staubsaugen only“ gibt es im Lieferumfang auch noch den Kombitank.
Dieser ist wie eingangs beschrieben unterteilt in einen Schmutzbehälter für das Saugen und einen 350 ml fassenden Tank für Frischwasser.


Mit diesem Tank kombiniert der Tesvor das Staubsaugen einem anschließenden Wischvorgang sehr elegant.
So kann man in diesem Modus zwar nicht mehr die Saugstufe einstellen (diese bleibt auf Standard), dafür lässt sich aber die Wassermenge via App regulieren.

Tank lässt sich gut befüllen, auch mit Roboter-Wischzusatz

Normalerweise....

Beim ersten Anlauf schwamm nämlich meine Wohnung, da das Wasser recht unkontrolliert einfach herausfloss. Wie sich herausstellt, aufgrund eines Defekts des Wassertanks.

Erster Anlauf war viel zu nass

Nach der Lieferung eines Ersatztanks sah das Ergebnis schon besser aus.Die Wischstufe „niedrig“ brachte ein nebelfeuchtes Ergebnis auf das Laminat – so wie es sein soll.
Und bei Mittel lieferte es ein super Ergebnis auf Fließen.

Super Ergebniss auf Fließen mit Wassermenge "mittel"

Durch die Wasserregulierung wird der Wischlappen – wovon es übrigens zwei im Lieferumfang gibt – permanent befeuchtet. Das liefert ein super „finish“ nach dem Saugen, um so auch den feinsten Staub aufzunehmen.
Ein echtes „Wischen“ ist es aber nicht. Hierfür fehlt die mechanische Reinigung.
Denn es gibt keine Bürsten welche den Boden schrubben, oder eine andere Art von Bewegung, wie zum Beispiel eine Vibration. (Sieh dir by-the-way mal dazu den Testbericht von Kevin an, er hat den Zaco A10 Roboter getestet, welcher durch eine Vibration ein super Wischergebnis erzielt).

Das Y-Mobbing, wobei der Roboter erst nach vorn rechts fährt, dann zurück und dann nochmal nach veorn links, wird vom Tesvor nicht unterstützt. Dies brachte beim Proscenic M6 oder bei dem braava390t den wir hier getestet hatten ein sehr gutes Ergebnis.

#Alltag

Was mir in dieser Beziehung auch fehlt, ist eine Teppicherkennung. So fährt der Roboter trotz „Wischereinheit“ auf Teppiche. Modelle wie der Bissell meiden Teppiche wenn sie mit dem Kombitank unterwegs sind.

Dank Lasernavigation findet sich der Tesvor S6 gut im Raum zurecht

Auch wenn der Tesvor mit dem „nur Staubsaugen-Tank“ unterwegs ist, macht er beim Überfahren von Teppichen keine Unterschiede. Der Proscenic M7 Pro beispielsweise erhöht auf Teppichen automatisch die Saugleistung, was meiner Meinung nach total Sinn macht.

Ansonsten finde ich den Tesvor im täglichen Betrieb ganz okay. Die Reinigungsleistung ist spitze und darauf kommt es bei einem Saugroboter schließlich auch an.

Wischen und Saugen, oder nur Saugen?

Die App selbst ist ziemlich mies übersetzt. So heißt der Button, welcher den Roboter zur Dockingstation schickt einfach mal: „Anbindung“. Da ist noch Luft nach oben.

Am meisten ärgert mich die Karte. Für ein Roboter mit Lasernavigation ist hier – außer den Sperrzonen - recht wenig möglich.

Hier hätte ich mir gewünscht, dass man auch Räume anlegen und benennen kann, um diese dann Beispielsweise in den Zeitplänen zu nutzen.

Das Reinigungsergebnis kann sich sehen lassen

#Fazit

Kurzum, für 399 Euro bekommt man ein super Reinigungsergebnis. Die 4.000PA Saugleistung sieht man im Ergebnis und hört man auch bei Maximaler Saugstufe. Cool ist, dass man die Saugleistung per App variieren kann.

Hat man Hartböden und will ein perfektes Ergebnis mit super „finish“, so ist man hier mit dem Kombitank gute Karten. Auch hier gefällt mir die Möglichkeit die Wassermenge zu regulieren sehr gut.

Etwas enttäuschend ist die App. Ich denke hier gibt die Hardware – vor allem in Punkto Lasernavigation – mehr her, als in der App umgesetzt wurde.

Wer damit leben kann, der ist mit dem Tesvor S6 Turbo sehr gut bedient.

#Update

Nachtrag: Die Firma Tesvor hat angekündigt, im Juni eine neue App zu veröffentlichen, in der es dann unter anderem möglich sein soll, auch Räume zu definierren.

Diesen Blogpost hat geschrieben ...

crissxcross

Chris, Gründer und Blogger von siio.
Gelernter IT-Systemelektroniker, seit vielen Jahren beruflich als Produktmanager im Smart Home unterwegs. Technikverliebter Familienvater, Apple Fan. Nach einigen Jahren Stadtleben wieder froh auf dem Land zu sein.

1 Kommentar

  • Also ich habe meinen ersten Saugroboter, einen Eufy Hybridsaug/wischer, mittlerweile gut 1 Jahr und habe meine Schlüsse daraus gezogen.
    Es muss für mich persönlich nicht mehr zwangsläufig eine Wischfunktion geben, da diese in vielen Fällen nicht ganz funktional oder sicher ist. Da wische ich lieber selbst feucht nach und lasse den Roboter nur vorher saugen.
    Außerdem wird das nächste Modell ganz sicher eines mit Lasermapping. Mein aktuell genutzer Saugroboter nutzt einen reinen Stoßsensor (oder wie ich es nenne die Trial-and-Error-Stirn) und fährt damit gegen alles, was nicht bei 3 auf dem Baum ist. Auch verhakt er sich dadurch häufig in den letzten Ecken, wo man ihn nur mit viel Aufwand manuell wieder heraus bekommt.
    Meine Freundin und ich nennen ihn liebevoll unser spezielles Kind und werden es mit ihm so lange aushalten, bis er den Geist aufgibt. Aber saugen lassen, während keiner daheim ist, können wir nicht ohne ein schlechtes Bauchgefühl.

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