Ein Saugroboter mit Wischfunktion haben wir hier im siio Blog schon öfters gesehen.
Der Yeedi VAC Pro 2 hat´s mit dem Wischen aber richtig drauf: Die Wischplatte vibriert und entfernt so auch hartnäckigen Schmutz.
Ich durfte Ihn vor Markteinführung testen!
Mitte April kommt dieser Saug- & Wischroboter von Yeedi in den Handel, ich konnte ihn vorab schon testen.
Meine Meinung zu diesen Wischrobotern, welche lediglich einen feuchten Lappen durch die ganze Wohnung ziehen kennt ihr ja.
Ein nettes Gimmick als Finish auf Hartböden, aber keine Alternative zum echten Wischen.
Der Yeedi vac Pro2 will es mit dem Wischen besser machen: Denn dank vibrierender Wischplatte soll er so viel mehr Schmutz beseitigen können, als es seine Artgenossen tun.
Und genau das wollen wir wissen! Ich habe mir den Yeedi vac Pro2 ganze 4 Wochen lang genau angesehen.
Transparenzhinweis: Der Saugroboter wurde mir für den Testzeitraum kostenlos und ohne Auflagen vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Yeedi hat keinerlei Einfluss auf diesen Beitrag genommen, er entspricht meiner subjektiven Meinung zu dem Produkt.
#unboxing
Auch der Yeedi vac Pro2 ist wie sein kleiner Bruder (dem Yeedi vac Hybrid) mit der Absaugstation kompatibel. Jene hatte ich hier schon mit dem vac Hybrid getestetet.
Der Roboter selbst kommt mit einem sehr überschaubaren Paketumfang daher.
Es liegt noch die Standard-Dockingstation inklusive Netzteil bei, welche beim Einsatz der Absaugstation direkt in der Schublade verschwinden kann.
Neben der Anleitung und der Seitenbürste, die lediglich an den Roboter angesteckt wird, findet sich noch der Staubbehälter und der Wischaufsatz inkl. einem Wischlappen.
Das war es auch schon.
Anders als bei vielen anderen Saugrobotern, ist der Staubbehälter hier nicht „hinten“ eingesteckt, sondern sitzt wie beim Yeedi vac Hybrid mittig im Roboter unter einer Klappe.
Soll der Roboter nicht nur Staubsaugen, so kann der Wischeraufsatz dann hinten eingesteckt werden. Andernfalls sitzt dort einfach ein „Blindstück“, damit der Yeedi Roboter auch ohne Wischaufsatz rund und schick aussieht.
#technische Eckdaten
Werfen wir mal einen Blick auf die technischen Daten, bevor wir den Yeedi auf seine Jungfernfahrt schicken.
- Saugleistung: 3.000 PA
- Batterie: 5.200 mAh
- Maximale Akkulaufzeit: 240 Min bei geringster Stufe
- Staubbehälter: 420 ml
- Wassertank: 180 ml
- Teppicherkennung mit Saugkraftverstärkung
- Kompatibel mit Yeedi Absaugstation
Was auffällt: Der wirklich große Akku und damit einhergehend die extrem lange Reinigungszeit. Aber dazu später mehr.
Der Yeedi vac Pro2 nutz wie sein kleiner Bruder auch, das Visual-Navigationssystem.
Dabei schaut eine Kamera an die Decke, um sich so durch die Wohnung zu manövrieren. Hierbei geht der Roboter davon aus, dass der Grundriss der Decke identisch mit jenem im Raum ist.
Nachteil gegenüber der Lasernavigation: Es wird Tageslicht benötigt. Denn im Dunkeln wird das Bild der Kamera schlechter und damit sinkt auch die Zuverlässigkeit der Orientierung im Raum.
Wer nun Angst um seine Privatsphäre hat dem sei gesagt: Yeedi versichert, dass der optische Sensor nur genutzt wird, um die Grundrisse zu erkennen. Bilder werden nicht in die Cloud geladen.
Hindernissen weicht der Yeedi über einen „3D Sensor“ an der Front aus.
Damit erkennt er Spielzeug, Schuhe und Co. Also größere Gegenstände.
Fährt er doch mal irgendwo an, greift in letzter Instanz der Bumper an der Front, um ihn zu stoppen.
Kabel, Socken und Flache Dinge, wie Füße der Schwingstühlen, erkennt er nicht und fährt darüber.
#Installation
Die eben erwähnte, nach oben gerichtete Kamera, wird gleich einen wesentlichen Teil in der Einrichtung spielen.
Denn auch der Yeedi lässt sich per App steuern und überwachen.
Hierfür ist zum einen die Yeedi App nötig, zum anderen ein kostenfreier Account.
Ist beides vorhanden, kann es an die Einrichtung gehen, denn der Yeedi will ja noch mit unserem WLAN verbunden und mit dem Account der App verknüpft werden.
Dazu den Yeedi erstmal einschalten. Der Hauptschalter befindet sich unter der Klappe.
Anders als bei seinen Artgenossen muss man sich hier nicht mit einem WLAN verbinden, welches der Roboter selbst eröffnet (Hotspot Modus).
Man kann alle Informationen direkt in die App eintippen. Ein Assistent führt dabei durch die Installation. Hier wird unter anderem nach dem WLAN-Namen und Passwort gefragt.
Ist alles in die App eingetippt, erstellt die App einen QR-Code mit allen Informationen.
Dann muss das Handydisplay nur noch über die Kamera des Saugroboters gehalten werden und fertig!
Ein Ton quittiert die erfolgreiche Übernahme der Informationen.
#Die App
Noch ist die App recht leer, da der Yeedi Saugroboters erst einmal die Wohnung komplett abfahren muss, um daraus eine virtuelle Karte zu zeichnen.
Und das macht der Kollege auch echt gut.
Danach kann man die Bereiche benennen, wobei ich nicht herausfinden konnte, wie man Benutzerdefinierte Begriffe für die einzelnen Räume verwenden kann. Hier muss man scheinbar auf die vordefinierten Begriffe und Icons zurückgreifen.
Soll heißen, das Gästezimmer heißt nun eben „Schlafzimmer 2“ in meiner App.
Was ich jedoch loben möchte ist, dass das Karten zeichnen, inklusive der Erkennung von Räumen und dessen Grenzen hervorragend funktioniert.
Auch positiv zu erwähnen, ist die wirklich gute Übersetzung der App ins Deutsche. Hier sind andere Anbieter Meilenweit hinterher.
Ist die Karte gezeichnet und die Räume erkannt, können Reinigungspläne erstellt werden.
Hierbei kann nicht nur Wochentag und Uhrzeit angegeben werden, an denen gereinigt werden soll, sondern auf Wunsch auch welche Räume der Roboter anfahren soll.
Wird nicht die „Bereichsreinigung“ gewählt, sondern die „Auto-Reinigung“ fährt der Yeedi Saugroboter alle Räume ab, und zwar in der festgelegten Reihenfolge.
Dies kann in einer gesonderten Einstellung festgelegt werden.
So könnte man beispielsweise morgens nach dem Verlassen des Hauses alle Räume reinigen lassen und am Abend noch einmal gezielt das Esszimmer, bzw. die Küche „anfahren“ lassen.
Was ich jedoch vermisse ist, dass ich pro Raum die Saugstärke und Wasserdurchflussmenge in den Zeitplänen oder den „Bereichseinstellungen“ definieren könnte. Das geht leider „nur“ in globalen Einstellungen, die man just-in-time ändern kann.
Übrigens lassen sich in der Karte auch „no-go-Areas“ definieren. Hier lassen sich sogar zwei Arten von „no-go-Areas“ definieren:
- Zum einen die „Nicht saugen und nicht wischen“ Bereiche
- und zum anderen Bereiche wo der Roboter saugen darf, aber nicht wischen darf.
Praktisch!
Weitere praktische Einstellungen in der App sind:
Kontinuierliche Reinigung: Hierbei setzt der Yeedi-Saugroboter seine Arbeit an der Stelle fort, wo er aufhören musste, wenn ihm mal die Puste (Akku) ausgegangen ist.
Wobei er dank seines großen Akkus unsere Wohnung (120m2) problemlos mit einer Akkuladung schafft. Und das sogar auf mittlerer Stufe.
Nicht stören: In der definierten Zeit wird der Roboter nicht von der Absaugstation entleert, schaltet die Sprachansagen aus und fährt auch nicht nach angelegten Zeitplänen in jener Zeit.
Eltern von Kleinkindern werden diese Funktion lieben.
Apropos Sprachansage: Diese lässt sich auf deutsch einstellen und in der App per Schieberegler in der Lautstärke variieren. Sogar bis auf null.
Automatisch absaugen: Hierbei fährt der Yeedi nach seiner Arbeit zur Absaugstation und wird automatisch entleert. Alternativ kann man das Absaugen auch via Tipp in der App starten.
Auto-Saugkraftverstärkung: Hierbei erkannt der Yeedi Teppichböden und erhöht darauf automatisch seine Saugkraft auf Maximal.
Aber genug der Theorie was die App alles kann, kommen wir zur Leistung im Alltag.
#im Alltag
In unserem Haus sind alle Räume mit Hartböden versehen. Die Wohnräume mit Laminat, Flur, Küche und Bad mit Fließen.
Schön, dass man die Saugkraft sowie Wassermenge per App variieren kann.
Leider nur, wie schon erwähnt, in der globalen Einstellung und nicht pro Raum.
Die Königsdisziplin des Yeedi vac Pro 2 ist ohne Frage das Wischen.
In den 180 ml kleinen Tank kann zur Verbesserung des Reinigungsergebnisses auch Reinigungsmittel hinzugefügt werden. Es sollte jedoch speziell für Wischroboter sein.
Die vibrierende Bodenplatte, auf welcher der Wischlappen per Klettband bombenfest hält, macht sich auf Fließen super gut und löst so auch kleinere Flecke.
Eingetrocknete Flecke gelingen nicht immer auf Anhieb zu beseitigen. Gut, dass man per App auch anordnen kann, dass der Yedi den Bereich zweimal (2x) reinigt.
Jedoch ist zu bedenken, dass dann in Summe weniger Fläche geschafft wird.
Hier sei jedoch nochmal der 5200mAh große Akku erwähnt, welcher es möglich macht, große Flächen und Bereiche problemlos 2x zu reinigen
Und sollte der eigene Palast doch so groß sein, dass es der Yeedi nicht mit einem Anlauf schafft, dann fährt er automatisch zu Ladestation zurück und stetzt die Reinigung später an jeder Stelle fort, wo er aufgehört hatte.
Das Vibrieren der Wischplatte scheint noch einen weiteren Vorteil zu haben: Aus den feinen Rillen des Laminats wird wirklich viel Schmutz entfernt und es gibt keine Streifen nach dem trocknen.
Es sei jedoch anzumerken, dass das Vibrieren eine zusätzliche Geräuschkulisse erzeugt.
Aber auch als „nur Saugroboter“ macht der Vac Pro 2 von Yeedi eine sehr gute Figur.
Dank der Zeitpläne fährt er völlig unbemerkt während der Abwesenheit der Familie und dank der Absaugstation auch völlig wartungsfrei. Denn das Entleeren des kleinen 420 ml Staubbehälters, entfällt dadurch.
Wirklich festgefahren hat er sich bislang noch nicht, wobei ich gestehen muss, dass unsere Wohnung inzwischen Saugroboter-Konform eingerichtet ist.
Und was nicht passt, wird passend gemacht. So stellen wir nach dem Frühstück und nach dem Abendbrot die Schwingstühle in der Küche hoch, über dessen Füße der Roboter sonst „rammeln“ würde.
Und auch mit dem Wäscheständer hatte jeder der hier im Blog getesteten Roboter so seine Probleme.
Aber auch die normalen Stolperfallen des Alltags bleiben in einer Familie mit Kindern nicht aus. So liegt mal hier oder dort eine Socke, eine Mütze einer Puppe oder ein Luftballon mit Schnur herum, in welchem sich ein Saugroboter gern mal verfängt.
Auch der Yeedi fiel in diese Fallen.
Größere Gegenstände wie Schuhe, Spielzeug oder der Hund, der auf dem Teppich liegt, dass erkennt der Yeedi vac Pro2 jedoch problemlos durch seinen 3D-Sensor und kann dies „umschiffen“.
Grundsätzlich kann man sagen: Ein sehr solider, guter Saugroboter mit besonderer Wischfunktion.
Was mich zum Fazit führt:
#Fazit
Das Besondere am Yeedi vac Pro 2 ist ungefragt die Vibration beim Wischen.
Dadurch wird die Nass-Reinigung effektiver als bei seinen Marktbegleitern.
Auch in Punkto Staubsaugen macht der Yeedi einen guten Job. Dank der Kompatibilität mit der Absaugstation, wuselt der Kollege sehr unbemerkt und wartungsfrei im Alltag durch die Wohnung.
Auch auf Details wurde Wert gelegt: So hat die Ansaugstation ein Kabelmanagement und der Yeedi steht nach getaner Arbeit auf einer Plastikunterlage. Der nasse Wischlappen hat so keinen Kontakt mit dem Laminat oder Parkettboden.
Nicht zu vergessen die intuitive und gut übersetzte App, runden das Gesamtpaket ab.
Schön wäre es gewesen, wenn mindestens noch ein weiterer Wischlappen dem Lieferumfang beiliegen würde und wenn man via Reinigungsplan die Saugstärke, oder zumindest die Wassermenge pro Raum definieren könnte.
Aber ich denke das ist Meckern auf hohem Niveau.
In Summe ein sehr guter Helfer für die eigenen 4 Wände, der seinen Job gründlich und unbemerkt erledigt. Daumen hoch und eine klare Kaufempfehlung.
Kann ich zu den bereits auf der Karte gespeicherten Räume im NAchhinein noch Räume dazu speichern