Der smarte Q-Revo war eine kleine Revolution im Sortiment von Roborock, denn er war der erste Roborock mit rotierenden Bürsten. Darauf hatte ich länger gewartet, denn das Einzige was mich zuvor nicht überzeugen konnte, war die Wischleistung, egal ob statisch oder vibrierend.
Nun war also die Vereinigung aus starker Saugkraft und gründlicher Wischleistung plus solide Software von Roborock endlich am Markt. Inzwischen ist das Ganze über sechs Monate her und der Q-Revo nach wie vor eine beliebte Wahl. Für diejenigen, die das Modell im Auge haben, hier meine Langzeiterfahrung (inzwischen sind es 8 Monate, yeah).
Die Wischleistung
Die Wischleistung hält was sie verspricht, mit einer Ausnahme. Zunächst mal, kommt es beim Wischen, egal ob per Hand mit Mopp oder automatisiert am Roboter darauf an, wie oft man den Boden bearbeitet. Leichter Staub und angetrocknetes wird vom Q-Revo zuverlässig entfernt, wenn man das Gerät mehrmals die Woche fahren lässt. Je glatter der Boden, desto leichter tut sich das Gerät. Wenn man aber unebenen Boden hat, wie wir in der Küche, ist es sinnvoll das Gerät mit viel Feuchtigkeit und zwei Mal über den Boden fahren zu lassen. Das Einweichen von Flecken ist letztlich das Wichtigste, wenn man ein gründliches Ergebnis erzielen will. Richtig feste Verkrustungen bekommt er natürlich nicht ab, aber da komm ich auch mit dem Mopp nur wenig besser aus...
Dazwischen fährt das Gerät nach einer bestimmten Fläche an die Station uns spült die Mopps sauber. Das macht durchaus Sinn. Ältere Modelle verwischen den Dreck irgendwann nur noch, was nicht so lecker ist...
Was mich am Qrevo stört, und das kann sein Nachfolger Q-Revo MaxV deutlich besser, ist die unzureichende Randreinigung. Ganze 5 cm bleiben ungewischt und das gerade dort, wo am meisten liegen bleibt. Der Nachfolger kann seinen Wischmopp ausfahren und schafft so eine nahezu randlose Reinigung.
Irgendwie schaffen es die Saugroboterhersteller doch immer wieder, Funktionen zu präsentieren, die bei mir ein starkes Verlangen nach dem aktuellen Modell erzeugen. Dennoch bin ich in Sachen Q-Revo mit dem Wischergebnis sehr zufrieden. Für den Rand setze ich einen Tineco One S5 Pro 2 ein und gebe damit Flecken den Rest.
Saugkraft
Im Grunde hatte ich alle bisherigen Roborock Modelle seit 2015 schon in Betrieb. Was mich und unsere Fellnase beim Qrevo wirklich erfreute, ist, wie leise er auch auf höchster Saugstufe ist. Das geht soweit, dass ich mich teilweise in der App vergewissern musste, ob die maximale Stufe wirklich eingestellt ist. Hier haben die Konstrukteure vom S7 MaxV zum Qrevo hin schon gute Arbeit geleistet, denn die Saugleistung (ja, die habe ich Gramm-genau getestet und mit älteren Modellen verglichen) ist dennoch auf höchstem Niveau im Saugroboterbereich. Insofern ein gelungenes Gerät. Nur die Eckenreinigung ist noch nicht perfekt. Auch hier zeigen neuere Modelle wie der S8 MaxV mit der ausfahrbaren Seitenbürste eine verbesserte Leistung. Immerhin kehrt sie bis an den Rand.
Navigation
Die Navigation des Qrevo ist gewohnt gut. Er findet sehr zuverlässig in jeden Winkel unserer Wohnung und reinigt gründlich auch an schwer erreichbaren Stellen. Unter anderem fährt er unters Sofa und kommt auch im Dunkeln gut zurecht. Für die Hinderniserkennung hat er eine einfache Reactive Tech Obstable Avoidance. Das bedeutet im Alltag, er erkennt große Hindernisse, wie einen Stuhl, Karton oder eine größere Vase und bremst ab. Kabel, kleines Spielzeug, Socken und auch Hundekot überrollt er allerdings. Heißt also, aufräumen vor dem Saugen ist hier immer noch erforderlich. Neuere Modelle, wie der Dreame L10s oder L20 Ultra sind da schon zuverlässiger dank Kamera, aber auch um einiges teurer.
Sonstiges
Abgesehen davon gibt es wenig zu meckern. Der Qrevo hat mich gänzlich überzeugt und war ein echter Schritt nach vorne, verglichen mit dem älteren S5, der lange Zeit meine Wohnung säuberte.
Einfach ist auch die Reinigung der Station. Das Waschbrett entnommen und unter Wasser gereinigt, dauert keine 5 Minuten. Beim S7 MaxV war das deutlich umständlicher... Die Wasserbehälter sind recht groß und dennoch muss ich nach jedem dritten Wischen auffüllen bzw. entleeren. Kleiner sollten sie also auch nicht sein.
Manch einer berichtet, das verbaute Material beim Qrevo wäre billiger/minderwertiger. Ja, er wirkt nicht ganz so massiv und stabil, wie der S7 MaxV (was man alleine am Gewicht schon merkt), allerdings sehe ich darin keinen Nachteil. Das Gerät stößt selten an, ist quasi kontaktarm und autark unterwegs. Solange niemand darauf tritt oder es die Treppe runterpurzelt (was dank Absturzsensoren nicht passieren sollte), hält das Gerät lange genug, um sein Geld wert zu sein.
Beim Letzteren liegt die große Stärke des Qrevo - Er war schon öfters für 649 Euro im Angebot. Das ist echt stark, denn die Konkurrenz liegt häufig bei 700 Euro aufwärts. Ein paar mehr Features und man ist schnell bei 1000 Euro. Hier wird einem häufig teurer SchnickSchnack als deutlicher Vorteil verkauft - In der Praxis bedeutet das allerdings meist nur minimale Vorteile. Für mich persönlich war das Preis-Leistungsverhältnis beim Qrevo entsprechend am besten und davon bin ich bis heute überzeugt.
So, ich hoffe, mein kurzer Erfahrungsbericht hilft euch, ein besseres Bild vom Saugroboter zu erlangen. In diesem Sinne, euch viel Vergnügen beim Putzen lassen.