Duschwasser sparen: Der amphiro a1 im ausführlichen Test

amphiro-duschwasserzähler an Dusche
Geschrieben von Nase

Duschwasser in Echtzeit zählen, das geht mit dem amphiro a1 aus dem gleichnamigen Hause mit Sitz in Zürich. Wir haben das Gerät getestet.

Das handliche Gerät kommt im kleinen Paket, ganz ohne Tütchen mit Schräubchen und ähnlichem Schnickschnack, dazu eine sehr umfangsreduzierte, aber völlig ausreichende Anleitung. Diese umfasst genau drei Schritte, in etwa so: Duschkopf vom Schlauch abschrauben, das Gerät richtig herum einmal am Duschkopf und einmal am Schlauch anschrauben – wie rum, ist auf der Anleitung sehr gut zu erkennen – und losduschen. Nun ja, nicht ganz. Der handwerkliche begabte Freund der Schreiberin durfte noch mal mit der Zange ran, alles ordentlich festschrauben, ansonsten sprudelt das Duschwasser nämlich nicht aus der Brause, sondern am Gerät vorbei.

amphiro-duschwasserzähler

amphiro-duschwasserzähler

Alles in allem hat die Installation vielleicht fünf Minuten gedauert. Super einfach. Eine Batterie braucht es auch nicht, das Gerät zieht seine Energie aus dem vorbeirauschenden Wasser.

Der amphiro a1 zeigt nun an, wie viel Wasser man verduscht, auch, welche Temperatur es hat und wie viel Energie umgerechnet dafür draufgegangen ist. Aus all dem errechnet er eine Effizienzklasse, wie sie von Waschmaschinen und Co. bekannt sind. Sehr schön ist, dass das Gerät bei kleineren Pausen (und auch größeren, die ich brauche, um meine langen Haare ordentlich einzuseifen) nicht abschaltet und von Neuem zu zählen beginnt. So hat man am Ende wirklich eine Literzahl, die den ganzen Duschvorgang abbildet. Die festgestellten Werte verschwinden auch nicht zu schnell wieder, man kann sich getrost erst mal abtrocknen und dann nochmal aufs Display schauen.

Bei Amazon sind schon mehrere Reviews zu amphiro a1 zu finden. Ein Nutzer bezweifelt, dass das Gerät die Liter korrekt zählt. Nach mehreren Versuchen mit dem Messbecher aus der Küche habe auch ich kleinere Abweichungen festgestellt. Da sind mal 0,95 Liter im Becher, das Gerät zeigt 1 Liter an - etwa in der dieser Größenordnung. Die verbrauchten Wassermengen sind jedoch - auch wenn der Zähler nun nicht ganz korrekt läuft - miteinander vergleichbar.

Wir könnten unseren Verbrauch mit einem Code nun regelmäßig online auf der Webseite von amphiro eingeben und so "kostenloses Feedback zum persönlichen Duschverhalten" bekommen. Der amphiro b1, der demnächst im Handel erhältlich sein soll, hat dann gleich eine Bluetooth-Schnittstelle und eine App zur Analyse des eigenen Wasserverbrauchs.

Doch wozu?

Es ist zunächst mal ärgerlich zu erfahren, dass bereits vier Liter durch den Duschkopf gebraust sind, bevor das Wasser in einer Temperatur fließt, bei der man unbesorgt die Füße in die Dusche stellt. Die ersten Male weckt die Anzeige, die praktischerweise gleich in Kopfhöhe hängt, schon Interesse: aha, 18 Liter brauche ich, der Herr des Hauses benötigt in etwa zwei Liter weniger.

amphiro-duschwasserzähler an Dusche

amphiro-duschwasserzähler an Dusche

Aber wer es handhabt wie wir, und zwar exakt so lang zu duschen, bis alles eingeseift und wieder abgewaschen ist, wird von dem vom Unternehmen prognostizierten Spareffekt nur wenig merken (440 kWh Wärmeenergie und 8500 Liter Wasser Einsparung pro Jahr, hat das Schweizer Bundesamt für Energie herausgefunden). Hingegen könnte ich mir einen erzieherischen Effekt bei größeren Kindern (kleine steckt man ja eher in die Badewanne) durchaus vorstellen, auch durch den putzigen Eisbären, dem bei steigendem Energieverbrauch die Eisscholle unter den Füßen wegschmilzt.

Was passiert, wenn sie ganz geschmolzen ist, weiß ich nicht. Geht der arme Eisbär unter? Bleibt er auf dem Wasser stehen? Ich könnte einfach mal den Test machen und so lange Warmwasser laufen lassen. Aber irgendwie regt sich da mein schlechtes Gewissen.

Den amphiro a1 gibt es bei Amazon und auch direkt auf der Webseite des Herstellers für derzeit 59,90 Euro.

Foto@ amphiro.com/de/ (1) und von Nase (2)

Diesen Blogpost hat geschrieben ...

Nase

Hallo, ich bin die Franzi und als Freiberuflerin vor allem im Dresdner Lokaljournalismus unterwegs. Von mir lest ihr hier vor allem News und Bookmarks. Mit ganz viel Stolz hab ich vor Kurzem erst die ersten Smart Home-Komponenten in meinem Zuhause installiert - stolz, weil mir technisch manchmal ein bisschen der Durchblick fehlt.
Wenn ich nicht arbeite, bin ich meist am zocken und ich liebe Katzencontent.

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