Mit Strype hat die Deutsche Telekom ein digitales Siegel auf den Markt gebracht. Ich habe das Teil getestet und muss feststellen: Für die korrekte Anwendung braucht es Fingerspitzengefühl.
Was Strype ist, habe ich hier bereits beschrieben. Die Kurzfassung: Strype ist eine Versiegelung, die auf vielen Oberflächen haftet und bei Beschädigung Nachrichten sendet. Dazu braucht´s eine Simkarte der Telekom und ein Mobilfunknetz.
Und jetzt zum Praxistest ...
Im Paket kommt das Gerät selbst – sehr handlich und überraschend leicht -, ein USB-Ladekabel, ein Klebepatch und Versiegelungsstreifen. Kostenpunkt: knapp 40 Euro. Zunächst laden wir das Gerät mit dem USB-Kabel auf (dauert sechs Stunden), dann installieren wir die passende, kostenfreie App (40MB) auf dem Smartphone. Die App möchte lobenswerterweise nach der Installation nicht mehr allzu viele Angaben:
- Name
- Mailadresse
- Telefonnummer
sind ausrreichend. Wenn man will, kann man aber auch sämtliche Daten hinterlegen. Nach der Anmeldung kommt eine Bestätigungsmail und das Konto ist aktiv. Nun müssen wir noch das Strypegerät mit der App verbinden. Die zugehörige ID steht hinten auf dem Gerät – also sollte man das noch vor dem Ankleben erledigen und nicht, wie ich, den Klebepatch nochmal abpulen.
Zu Übungszwecken habe ich mich entschlossen, unsere Terrassentür zu versiegeln. Kleben sollen die Streifen an allen möglichen Materialien, zum Beispiel auch an Kühlschränken (damit keiner sich am Bier oder Sonntagsbraten bedient), Garagentoren, Schuppentüren, Fenstern, Baucontainern, Bohrmaschinen, Motorrädern… die Auswahl ist groß. Aber zurück zur Terrassentür.
Eine kleine Überraschung für mich war, dass ein Strype-Gerät genau eine Versiegelung bewachen kann. Irgendwie hatte ich mir vorgestellt, dass man mit einem Gerät mehrere der Siegelstreifen parallel anbringen könnte, aber dem ist nicht so. Dem Technikfreak in unserem Haus war das natürlich klar :-) Wer also mehrere Sachen gleichzeitig versiegeln will, muss pro aktivem Siegel ein Strype kaufen.
[carousel] [panel title="Strype" description="digitales Siegel"] [/panel] [panel title="Strype" description="digitales Siegel"] [/panel] [/carousel]Für eine Versiegelung muss jedenfalls das Gerät hinten mit dem Klebepatch versehen werden und dann wird es neben die zu verschließende Stelle geklebt. Das Gerät lässt sich aufklappen und dort muss der Papierklebestreifen rein. Achtung, ordentlich andrücken. Die zwei metallenen Kontaktstifte müssen durch das Papier. Nun schließt man die Klappe wieder und hat eine Minute Zeit, das Siegel anzubringen. Währenddessen leuchtet die LED auf dem Gerät durchgängig rot. Wenn es doch länger dauert, einfach die Klappe nochmal aufmachen und die Minute beginnt von vorn.
Nach der Minute prüft das Strypegerät, ob alles funktioniert, der Akku genug Ladung hat und Netz vorhanden ist. Hat alles geklappt, kommt eine Nachricht auf dem Smartphone. Klappt´s nicht, blinkt das Gerät einen von fünf Codes und teilt mit, wo der Fehler liegt. So weit, so einfach. Das Anbringen von Strype und Streifen habe ich tadellos hingekriegt, dachte ich. Es kommt die Nachricht: Das Siegel ist aktiv. Allerdings meldete sich das Gerät dann nach wenigen Minuten mit der Nachricht: Das Siegel wurde manipuliert – hat aber gar keiner gemacht. Anscheinend habe ich das Papier zu sehr gespannt. Da ist offenbar eine Fingerfertigkeit gefragt, die ich nicht besitze.
In diesem Sinne auch mein Fazit
Ich persönlich würde mich zur zusätzlichen Sicherung von Türen weiter auf Magnetkontakte und Co. verlassen, weil mir Strype zu friemelig ist. An sich ist es aber eine gute Idee und wer das Siegel mit ruhiger Hand angebracht bekommt, sei beglückwünscht. Das Gerät kann beliebig oft verwendet werden. Die Papierstreifen und die Push-Nachrichten kann man nachbestellen. Das Strype nur dort funktioniert, wo ein Mobilfunknetz vorhanden ist, schränkt die Verwendbarkeit in der heutigen Zeit nur geringfügig ein.
Infos zum Kauf
Hier geht’s zur Webseite von Strype. Dort findet sich allerdings keine „Kaufen“-Funktion. Ich hab das Siegel bei Conrad.de gefunden. Kostenpunkt: 39,99 Euro für ein Set mit zwei Klebestreifen und einem Klebe-Pad. Die Telekom selbst gibt den Preis für die Hardware mit zwei Klebebändern und 100 Alarmierungen mit 49,95 Euro an. Weitere Alarmierungen können über die App bestellt werden – 100 Stück für 2,99 Euro. Die Klebebänder kosten etwa 1 Euro pro Stück.
Fotos @ Nase
Da lobe ich EnOcean Kontaktgeber die auch Batterieleistung funktionieren.