Heute wollen wir uns einmal zwei Technologien anschauen, welche bereits Praxistauglich sind, aber auch noch enormes Potential in Zukunft haben. Die erste heißt BluetoothLE. Bluetooth dürfte jeder kennen aber wir zeigen noch einmal, welche Rolle es im Smart Home spielt. Im 2. Teil soll es dann um die Beacons gehen. Diese stehen in einem gewissen Zusammenhang, denn sie nutzen genau die erste Technologie für die Kommunikation.
Was ist BluetoothLE? Hat mein Smartphone das auch?
“LE” steht hier für Low Energy. Dabei handelt es sich um ein zusätzliches Protokoll. Wer sich schon einmal mit der Sache beschäftigt hat, kennt vielleicht die Profile A2D (Tonübertragung bei Headsets) oder HID (Eingabegeräte über Bluetooth). Wer Bluetooth schon einmal auf dem Smartphone oder Laptop genutzt hat, stellt ein paar Dinge fest. Es wird explizit EINE Gegenstelle verbunden. Eine Maus oder ein Headset, nicht mehrere gleichzeitig. Außerdem besteht immer eine dauerhafte Verbindung. Alles nicht optimal für unser Smart Home bzw. das Internet der Dinge.
BluetoothLE macht vieles anders. Die dauerhafte Verbindung gibt es nicht mehr. Damit ist es nun auch möglich, viele Geräte hintereinander oder gleichzeitig zu bedienen. Es entfallen aber auch Features wie gerade das Streamen von Inhalten. Bei einem Sensor wird nun einfach ein Register ausgelesen, in welches er selbst z.B. die Temperatur schreibt.
Der Sinn dahinter: Man will möglichst wenig über Funk kommunizieren um lange Akkulaufzeiten zu ermöglichen. Durch die Spezielle Struktur des Protokolls ist es also möglich, mit wenigen Datenpaketen bereits zum gewünschten Resultat zu gelangen (Bei einer Smart Watch z.B. Temperatur oder Schrittzahl.
Um die oben gestellte Frage zu beantworten: Android unterstützt BluetoothLE ab Version 4.3 und iOS ab Version 5. Somit sind die meisten Aktuellen Geräte für diese Art der Kommunikation gerüstet.
Was ist ein Bluetooth Beacon oder auch iBeacon?
Dabei handelt es sich um eine kleine Box, welche via Bluetooth Daten verschickt. Das klingt erst einmal nicht allzu spektakulär, jedoch gibt es mehr als genug Praxisbeispiele. Für das Marketing ist es interessant, weil gezielt Informationen zu Produkten, denen man sich annähert, an den Kunden verschickt werden können. Das macht das Kauferlebnis sicher vielseitiger und innovativer. Hier wird auch gleich ein wichtiges Feature klar. Mit einem Beacon kann man sehr genaue Standortdaten bereit stellen. Durch die Verbindung über BluetoothLE kann eine Batterieladung für mehrere Monate reichen.
In unserem Smart Home lassen sich damit einfach Szenarien wie, "wenn ich auf der Couch Sitze, geht der Fernseher an", oder " Beim Betreten des Gartens das Licht anschalten" umsetzen. Auch das Pushen von Informationen, möglicherweise auch auf Smartphones von Gästen, ist möglich. In dieser Fantasie wird jedoch eine vollständige Vernetzung nötig sein.
Apple hat diese Technologie bereits unter den sogenannten "iBeacons" lizenziert. Es gibt ein Development Kit und die iBeacons können auch hier bestellt werden.
Gefahr Datenschutz - die Kehrseite
Man kann den Faden noch weiter spinnen und diese Technologie auch für Marktforschungszwecke verwenden. Eine Werbeagentur könnte am Eingang eines Kinosaals alle Benutzer IDs speichern. In den Filialen der gezeigten Kleiderwerbung im Kino macht man das Gleiche. Auswerten kann man nun leicht, ob eher Kunden bei gezeigter Werbung kommen oder nicht. Das ist ein Szenario, welches meiner verrückten Fantasie entspringt, aber in Zeiten von “Big Data” sollte es machbar sein. Dabei werden keinesfalls Persönliche Daten freigegeben. Ein Name und eine Adresse sind für dieses Beispiel auch nicht erforderlich.
Es lässt sich schwer sagen, wo die Grenze des erlaubten liegt. Darüber zu urteilen fehlt mir auf jeden Fall die Kompetenz.
Fazit
Meiner Meinung nach sind BluetoothLE und auch die Beacons eine tolle Sache. Es bieten sich viele Möglichkeiten, gerade durch die weite Verbreitung von Bluetooth. Wo andere Hersteller versuchen neue Funkstandards zu entwerfen, kann man hier einfach auf ein solide, praxistaugliche Lösung zurückgreifen. Bis das Preisschild eines Kleidungsstückes, vor welchen wir gerade stehen, auf unser Smartphone gesendet wird, sollte nicht mehr viel Zeit vergehen. Bei der Thematik Smart Home ist es auch sehr hilfreich zu wissen, in welchem Raum wir uns gerade aufhalten. Leider opfern wir auch hier wieder ein Stück Privatsphäre. Es muss also klare Grenzen geben. Jeder muss aber auch für sich Vorteile gegen Nachteile abwägen.
Gibt es hier schon eine Möglichkeit diese Technik mit Fibaro zu verwenden?
Nein