Inzwischen steht die „Frische-Luft-Pipeline“.
125er Dämmrohre führen von dem Lunomat zu Verteilern. Einmal für die Zuluft – also die neue, frische Luft, welche in die Wohn- und Schlafräume geführt werden soll und eine „Leitung“ welche die alte, aber Energiereiche Luft zum Wärmetauscher im Lunomat führen wird.
Nun müssen noch die antistatischen und antibakteriellen DN75er-Rohre von den Verteilern hin zu den Deckenauslässe geführt werden.
Damit der Verlaufsweg der Rohre besser bestimmt werden kann, wollte ich zunächst erstmal die Deckenauslässe installieren.
Jene sollten einen Mindestabstand von ca. 30cm zu Wänden haben und sich nicht über üblichen Aufenthaltsorten befinden. Also sie sollten NICHT über einem Bett, der Couch oder dem Esstisch installiert werden.
Die Abluftventile in Bad und Küche sollten hingegen möglich nah am „Schmutzherd“ installiert sein, lies: über dem Herd und der Toilette.
Wo das Abluftventil nicht installiert werden sollte, ist über der Nasszelle.
Aber das Ganze war vom Dachboden aus alles gar nicht so einfach zu lokalisieren. Da hieß es erst einmal in der Wüste aus Dämmwolle orientieren, messen und zu zweit über Klopfzeichen verständigen.
War die gewünschte Stelle lokalisiert, musste die Dämmwolle zur Seite gebracht werden. So kam die Dampfsperre zum Vorschein, unter welcher sich die Profile der Gipskarton Decke befinden.
Auch jene müssen beachtet werden, denn das Loch für den Deckenauslass wird später 14cm haben, da darf kein Profil im Weg sein.
Dann hieß es: Chirurgischer Kreuz-Schnitt mit dem Cuttermesser in die Dampfsperre und mit einem kleinen Bohrer Probebohrung durchführen, um zu prüfen, ob man auch wirklich da rauskommt, wo man es im jeweiligen Raum vorgesehen hatte.
Das Ganze für 6 Räume wiederholt und voila, halbe Miete ist drin.
Jetzt „nur“ noch ein großes Loch in die Decke bohren, wo letztendlich der Deckenauslass eingesetzt wird.
Der Deckenauslass besteht aus 2 Teilen:
Einem 125mm Dämmrohr, dass oben Anschlüsse für zwei DN75er Flachrohre hat. Adapter auf Rundrohre liegen bei.
Und zum anderen aus dem Tellerventil, was man letztendlich in den Räumen an der Decke sehen wird.
Dieses besteht aus einem Metallring, der in das DN125er Dämmrohr eingeschoben und dort mit speziellem Montagekleber verklebt wird.
Das Ventil, welches über einen Gewindestab in der Öffnung variiert werden kann, wird mit einer halben Umdrehung in diesen Mettalring eingeschraubt.
Die Öffnung der Tellerventile hatte ja bereits das Planungstool für jeden Raum berechnet.
Man könnte übrigens auch in den Verteiler, pro Abgang eine Klappe einbauen, welche dann die Luftströmung regelt. Der Hersteller Lunos hat mir davon übrigens abgeraten, denn das würde mehr Energie bei den Lüftern verbrauchen und auch den Schallpegel erhöhen.
Daher werde ich später die Luftströmung über die Tellerventile regulieren.
In Ablufträumen kommt noch ein Filter hinein, der aussieht wie eine Zwergenzipfelmütze.
Die Tellerventile unterscheiden sich übrigens zwischen Zu- und Abluftventilen in ihrer Form.
Durchbruch: Große Löcher müssen in die Decke
Das 125er Dämmrohr am Deckenauslass ist unten verschlossen, damit es im Neubau direkt in den Deckenbeton gegossen werden kann und so nicht verschmutzt während der Bauphause.
Zum Schluss wird es dann einfach mit einem Cuttermesser abgelängt.
Gut zu wissen, so im Nachhinein.
Ich hab es natürlich falsch gemacht. Ich habe das Loch nicht so groß gebohrt, dass das ganze Dämmrohr hindurchgeführt werden kann, sondern „nur“ 12,5mm mit der Lochkreissäge in die Decke gebohrt. Okay, ich habe es machen lassen :-) - ein befreundeter Handwerkerservice hat die Löcher mit der Lochkreissäge in die Gipskartondecke gebohrt. Schließlich ist es der Teil, den man später in der Wohnung sieht.
So habe ich den Metallring des Tellerventil durch die Decke geführt, und das Dämmrohr des Deckenauslass oben aufgesetzt. Dumm nur, dass nicht jeder Schnitt auf den Millimeter genau gelingt und auch nicht immer gerade verläuft. Aber dessen Folgen werde ich einen Tag später sehen...
Ich habe die Deckenauslässe oben auf den Holzleisten verschraubt, an denen auch die Profile der Gipskartondecke hängen.
Dort wo es nicht gepasst hat, habe ich zusätzliche Leisten eingezogen.
Übrigens: Auch daran denken, dass später noch die DN75er Rohre an die Auslässe herangeführt werden müssen. Diese brauchen einen gewissen Radius und damit „Freiheit“.
Bei mir waren teils die Dachsparren in den Bereichen im Weg, so dass ich Deckenauslässe entsprechend drehen musste.
In das Dämmrohr kommt der Montagekleber, um dann den Metallring des Tellerventils im Rohr abzudichten.
Auch den Ring habe ich in das Loch der Gipskartondecke eingeklebt.
Eine feuchte Überraschung
Am nächsten Tag wollte ich die Dampfsperre an die Deckenauslässe kleben und die ersten DN75 Flexrohre verlegen.
Draußen und damit auch auf meinem Dachboden, fielen die Temperaturen ja inzwischen auf einen einstelligen Grad Bereich.
Daher gönnte ich mir am Vorabend noch ein ausgiebiges, heißes Bad in der Wanne.
Klar, dass die heiße Luft nun durch den Deckenauslass zog und oben, dort wo die DN75er Rohre angeschlossen werden sollen, auf dem kalten Dachboden kondensiert.
Doch beim Anschließen der Dampfsperre, war diese auch von unten nass.
Hier fiel mir mein Pfusch auf die Füße.
Ich hätte eben das DN125 Rohr durch die Gipskartondecke führen- und erst unterhalb dieser ablängen sollen.
Mindestens jedoch hätte ich nicht so geizig mit dem Montagekleber umgehen sollen, denn auch dann wäre die Rohrverbindung zwischen Metallring des Tellerventil und dem Dämmrohr dicht gewesen.
Sollte ich jetzt dankbar sein das ich baden war und dass es Winter ist?
So etwas wäre mir ohne diese Kombination nicht aufgefallen und ich hätte bald sehr viel mehr Kondenswasser auf der Gipskartondecke gehabt.
Daher änderte sich mein Tagesplan und ich dichtete alle Deckenauslässe von oben und unten (innerhalb des Dämmrohres im Deckenauslass) mit dem Montagekleber ab.
Zusätzlich klebte ich oben auf dem Dachboden ein spezielles Klebeband über die Anschlussstelle Dämmrohr <-> Gipskartondecke, welches zum Verschließen von Dampfsperren vorgesehen ist.
Das muss jetzt dicht sein!
Bald!
Im nächsten Blogpost installiere ich die Elektrik und verlege die DN75er Flexrohre.
Danach heißt es isolieren, isolieren und dämmen, bevor der Lunomat das erstmal frische Luft in die Räume bläst.
Warum er das nur 16 Stunden lang gemacht hat und welcher Krimi damit zwischen Weihnachten und Neujahr für mich begann, das alles schreib ich im nächsten Blogpost – hier auf siio ;-)
Hallo Chris,
wo geht es jetzt wie bei dem Projekt weiter mit der Lüftungsanlage Lunomat?
Ich habe leider keinen weiteren Beitrag hier auf der Seite gefunden.
Wäre gut immer am Ende eines Beitrags den Link zum nächsten Beitrag zu verlinken, ist teilweise nicht einfach die zu finden. :-)
Wie zufrieden bist du mittlerweile mit der Anlage?
Wie ist die Schallübertragung zwischen den Räumen durch die Anlage?
Welche Sensoren sind da mit dabei? Hast du welche nachgerüstet?
Wie ist die Steuerung, wie viele Stufen hat die Anlage, kann man verschiedene Räume unterschiedlich Regeln, Nachtsteuerung etc?
Wie sind die Geräusche der Anlage? Merkt man einen Luftstrom?
Finde deine Beiträge echt gut.
Grüße
Florian
Hey Florian,
wow, danke für dein Feedback, das hat mich sehr gefreut.
Der Beitrag oben war der letzte der Serie, da ich Hauptberuflich derzeit sehr eiengespannt bin. Plane aber weitere Beiträge dazu zu schreiben.
Bisher bin ich sehr zufrieden mit der Anlage und froh diese Verbaut zu haben.
Schallübertragung ist nicht hörbar. Wenn der Wärmetauscher im Winter vereist oder die Filter voll sind, dann wird die Anlage hörbar.
Hör doch mal in unseren Podcast rein, da haben wir uns mit dem Hersteller Lunos unterhalten können und viele Fragen geklärt.
https://anchor.fm/smarteinander/episodes/Smarteinander-6-Keine-dicke-Luft-durch-smarte-Lftungsanlagen-eudfn9/a-a560p6g
hi Chris
Ich muss meine kaputte Zentrallüftung, die unter dem Kaltdach installiert ist, ersetzen und bin beim googeln auf diese sehr hilfreiche Serie gestoßen. Es scheinen nicht viele Zentralgeräte für das Kaltdach geeignet zu sein, stehen stets in Montage- und Ausftellanleitungen Mindestanforderungen bzgl. Temperatur am Aufstellort. Auch bei Lunos! Daher meine Frage: hast du deinen Lunos dick in Dämmstoff eingemummt?
Nun weiß ich endlich an wessen neue Fabrik in Falkensee ich vorbei fahre, wenn ich nach Berlin rein fahre!
Grüße
Nick