Steingarten mit smarter Beleuchtung und Bewässerung

Geschrieben von crissxcross

So da waren sie nun also, die gefühlten 5 Tonnen Feldsteine.
Händisch aufgeladen und ebenso abgeladen kamen diese in meinen Vorgarten und sollten so ausgebracht werden, dass mir das lästige Rasenmähen am Hang erspart bliebe. Mein neues Projekt war also gestartet: Call of Steingarten

Wie auch in meinem letzten Projekt: Smarte Gartenbeleuchtung – mein Garten in bunten Farben,
sollte natürlich auch im Steingarten eine smarte Gartenbeleuchtung zum Einsatz kommen.
Außerdem stand mal wieder das Thema „Bewässerung“ auf der Agenda.

Da waren sie, die vielen Steine ...

Und so hieß es erstmal, anstelle von Steinen stapeln: „ran an den Spaten“ und in die Tiefe buddeln. Geplant war zunächst ein Gardena Versenkregner, welcher über den Steingarten das kühle Nass versprühen sollte.
Nachdem das Gardena 25mm Rohr in die Erde gebracht war und der Tag sich dem Ende neigte, grübelten die Gedanken bei einem Bier auf der Terrasse immer mehr zu dem anstehenden Projekt.„Wenn doch erstmal die Steine liegen, dann ist es zu spät.“ – so dachte ich mir.

Der Sohnemann half mit: Graben graben

Also griff ich am nächsten Tag direkt noch einmal zum Spaten und packte noch ein zweites 25mm Gardena Rohr dazu.
Neben dem Versenkregner sollte nun zusätzlich noch eine Wassersteckdose zur Entnahme des kühlen Nass entstehen.
Ebenso, wie ich es schon auf dem gesamten Grundstück bei der unterirdischen Bewässrung umgesetzt hatte.

Smarte Bewässerung mit Versenkregner planen (Teil 1)

 

Bezüglich des Stroms hatte ich hin und her überlegt, da dieser mindestens 60cm unter die Erde müsste, der Boden nah am Haus dies aber nicht hergegeben hat, ohne das ich zu einer Spitzhacke hätte greifen müssen.
Daher entschied ich mich, die Zuleitung später flexibel zu halten, diese aber fest in einen Verteiler einzuklemmen.

Vorbereitung ist die halbe Arbeit

Zum Ideen sammeln hatte ich mir einige Seiten im Netz angeschaut. Vor allem Pinterest schien hier ein geeigneter Bilderkatalog für Ideen zu sein.
Ohne große Skizzen, aber mit coolen Ideen im Kopf ging es direkt am nächsten Tag los.

Zunächst hieß es wieder: Griff zum Spaten – um die groben Konturen zu erarbeiten.
Wie zum Beispiel die Vertiefung als Übergang zum Rasen. Hier kamen später Steine hinein, die dann eine Ebene mit dem Rasen bildeten, damit man mit einem Rad des Rasenmähers geschmeidig hinüber fahren kann. Das spart später den regelmäßigen Einsatz vom Rasentrimmer.
Auch einige „Stufen“ habe ich eingearbeitet. Die so entstandenen geraden Flächen, mitten im Hang, bieten später Platz für Bepflanzungen.

Und dann hieß es, Unkrautfließ verlegen. Denn Grünzeug zwischen den Steinen ist definitiv unerwünscht!

Unkrautflies gegen unerwünschtes Grün

Jetzt endlich konnten die Steine, ihrer Größe nach sortiert werden. 🥳
Nein Spaß 🙃 – die Steine wurden natürlich gelegt wie sie gerade kamen.
Man kann sich bei der Menge übrigens ordentlich verschätzen, denn die schier unendlich empfundene Masse an Steinen reichte gerade so aus, um die Fläche am Hang zu bedecken.

Steine anstatt Gras - das Projekt wächst

Unterirdische Bewässerung

Nun bewahrheitete sich die hinzugeplante und mit zusätzlicher Arbeit verbundene Wassersteckdose.
Denn an jene kommt ein Perlschlauch, welcher schlangenlinienförmig auf der Fläche verlegt wird, auf welcher ich noch keine Feldsteine ausgelegt hatte.
Hier sollte später ein Pflanzbereich für Gräser und Co entstehen.

Perlschlauch für die unterirdische Bewässerung

Bis dato war Rindenmulch als Bodendecker geplant. Im Baumarkt überredete mich das Angebot jedoch zu „Lavastein“, welcher zum einen optisch besser in mein Projekt passte und zum anderen nicht nach einigen Jahren getauscht werden muss.

Lavastein, geiler Shice

Der Vorteil der unterirdischen Bewässerung: ich kann diese auch am Tage zuschalten, da diese die Wurzeln bewässert und damit nichts „verbrennt“.
So lässt sich der Sonnenstrom meiner Mini PV Anlage für die Bewässerung am Tage direkt verbrauchen.

By the way für all jene unter euch, die für ihre Projekte vielleicht noch nach den passenden Pflanzen suchen: Neben den Gräsern fand auch ein Lavendelstamm und drei Feigenbäumchen ihren Platz. Eine Trauerweide war vorher schon gepflanzt und wurde von dem Steingarten „eingemauert“.

Es werde Licht – aber bitte smart

Licht sollte natürlich auch im Steingarten eine zentrale Rolle spielen und Akzente setzen.
Lange habe ich hin- und herüberlegt, ob es wieder Spots werden sollten, welche die Pflanzen - wie das Lavendelstämmchen, oder die Trauerweide in Szene setzen.
Jedoch entschied ich mich dagegen. Es sollten dekorative Lichtelemente werden. Dennoch in das Smart Home System einbind- und somit steuerbar.
Am besten in Farbe, Helligkeit und Lichttemperatur.

Paul Neuhaus Lichtkugeln

So bin ich auf die Paul Neuhaus Lichtkugeln in Steinoptik gestoßen, welche es in verschiedenen Größen gibt.
Klar, was passt besser in einen Steingarten als Steinoptik? Und die Kugeln unterstreichen zudem die fließenden, kurvigen Formen die ich im Steingarten angelegt habe

Mit Erdspieß im Steingarten verankert

Im Inneren der Paul Neuhaus Kugeln kommt jeweils eine E27 Lampe zum Einsatz.
Perfekt – denn davon gibt es so viele smarte Leuchtmittel.
Egal ob Z-Wave, wie die E27 Zipato Lampe, oder die Aeotec Bulb.
Bei Zigbee werde ich mit den Aufzählungen wohl gar nicht fertig. Von Philips Hue bis Osram und Co. gibt es da eine Unmenge an smarten Leuchtmitteln.
Ich habe mich auch für ZigBee entschieden und habe die E27 RGB Bulbs, ebenfalls von Paul Neuhaus reingeschraubt.
Verbunden mit meinem homee, lassen sich diese fein in Helligkeit, Farbe und auch in ihrer Farbtemperatur variieren.

Mit Zigbee LED wird das Ganze smart

Via Homeegramme werden die drei Kugeln bei mir so zum Wetterfrosch für die nächsten drei Tage.
Soll es regnen, wechselt die Lichtfarbe der Kugel auf Blau. Wird es über 23°C, so wird die Kugel rot. Alle anderen Temperaturen dann in der Farbe Gelb über Grün bis Blau abgestuft.

Leuchtkugeln als Wetterfrosch

Festinstallation Strom

Die Paul Neuhaus Kugeln kommen mit einem flexiblen Anschlusskabel und einem fest vergossenen Schuko-Stecker daher.
Qualitativ völlig löblich, jedoch will ich in- und rundum-unserem Haus die Dinge gern fest verdrahten – wie in meinem letzten Artikel beschrieben.
Steckverbindungen, wie eben Verlängerungen oder Verteiler, birgen immer die Gefahr, dass Feuchtigkeit hineinkriecht und einen Kurzschluss verursacht.
Daher hieß es auch hier: Stecker ab.
Da die Neuhaus Lampen alle eine mehr als ausreichend lange Zuleitung haben, war eine Art Sternverteiler nahezu perfekt für mein neues Projekt „Steingarten“.

Die Paul Neuhaus Lampen kommen mit einem recht langen Kabel

Daher habe ich mich für die 6-fach Revolt Verbindungsbox entschieden.
Von den Produkten der Marke bin ich seit meinem letzten Projekt sehr überzeugt, denn dank der beiliegenden „Gummistöpsel“ für die unterschiedlichen Querschnitte an Kabeln, lassen sich jene sauber und Wasserdicht einklemmen.
Zudem dient die Verschraubung gleichzeitig als Zugentlastung.

Revolt 6-fach Verteiler

So kann man also inklusive der Zuleitung noch bis zu 5 Lampen, Steckdosen und Co. anklemmen.
Mal durchgezählt, ich habe:
- 1 Zuleitung
- 3 Lichtkugeln
- 1 Mini PV Modul
- Erweiterung optional
Geht genau auf. Perfekt 

Die Zuleitung wollte ich wie eingangs beschrieben als flexibles Kabel halten, das ich unter den Terrassen Platten verlege.
Später, wenn die Terrasse mal neu gepflastert wird, kann ich dieses durch ein starres Verlegekabel ersetzen, denn den verwendeten Wago Klemmen ist egal ob es ein flexibles, oder starres Installationskabel ist.

Hurra, wir leben noch

Kleine Anekdote am Rande:
Ich habe die Zuleitung also unter den Terrassenplatten verlegt. Alles sollte möglichst präzise sein, nirgends überschüssiges Kabel herumliegen.
Daher habe ich das Kabel mal „Probegesteckt“.
Natürlich musste auch die 6-fach Verteilerbox ihren finalen Platz finden. Also mal „anhalten“ und: Ja hier kann das Kabel gekürzt werden 😱 💥

Es hat geknallt, es hat gefunkt und der Seitenschneider war verschweißt, denn ich hatte völlig das eingesteckte Kabel vergessen.
Mein Glück war der qualitativ gute Seitenschneider mit den gut isolierten Griffen.

Zuleitung gekappt, Wago Verbindung hergestellt

Merke:
1. Freischalten.
2. Gegen Wiedereinschalten sichern.
3. Spannungsfreiheit allpolig feststellen.
4. Erden und kurzschließen.
5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken.

Und grundsätzlich: Arbeiten an 230 Volt nur vom Fachmann durchführen lassen.

Via Wago Klemmen wir die Verbindung hergestellt

Mini PV

Da an der Wand Richtung Steingarten das „Mein Kraftwerk“ von Kioto hängt und die Steckdose nun belegt ist mit der Zuleitung für den 6-fach Verteiler, musste folglich auch das Mini PV Modul in jenen Verteiler mit eingeklemmt werden.
Nur wie?
Die originale Zuleitung wollte ich ungern zerschneiden. Zumal ich mit „zerschneiden“ von Stromkabeln inzwischen schlechte Erfahrungen gemacht habe. 😳

Daher machte ich mich auf die Suche nach dem passenden Verbindungsstecker und wurde auch auf Amazon unter dem Suchbegriff: „Mini Wieland Stecker“ fündig.
Die korrekte Bezeichnung ist übrigens: Wieland Steckverbinder Buchse RST16I3

Mini Wieland Stecker

In jene Steckverbindung konnte ich eine flexible Zuleitung durch abisolieren der Adern einklemmen. Wer noch perfekter arbeiten will, der setzt hier Aderendhülsen auf.

Bewässerung und Beleuchtung funktionieren

The End

Nach vielen Schweißtreibenden Stunden und Tagen Arbeit ist wieder einmal ein Gartenprojekt fertiggestellt.
Und auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, steckt doch viel smartes darin.
Eine automatische, unterirdische Bewässerung, welche mir viele Stunden vom Feierabend erspart, frei nach dem Motto:
Bier auf der Terrasse genießen, anstatt gießen.

Lichtkugeln als dekorativer Akzent

Die Lichtkugeln von Paul Neuhaus, welche erst durch die ZigBee E27 Leuchtmittel richtig smart werden.

Und das Mini PV Modul von Kioto, welches direkt mit in die Elektroinstallation eingeklemmt wurde.
Bleibt bei dem 6-fach Verteiler noch ein Ausgang übrig.
Welches smarte Lichtsystem ich dort erweitere, das liest du bald hier, auf siio.de

Diesen Blogpost hat geschrieben ...

crissxcross

Chris, Gründer und Blogger von siio.
Gelernter IT-Systemelektroniker, seit vielen Jahren beruflich als Produktmanager im Smart Home unterwegs. Technikverliebter Familienvater, Apple Fan. Nach einigen Jahren Stadtleben wieder froh auf dem Land zu sein.

5 Kommentare

  • Hallo Chris,

    erstmal vielen Dank, für die ausführlich beschrieben Arbeitschritte und detaillierte Bebilderung.
    Dennoch muss ich sagen, dass Dein Steingarten (sorry für die harte Wortwahl) hässlich und alles andere als natürlich ist. Google mal nach "Vorgärten des Grauens". Es gibt unter diesem Namen eine richtige Website, wo vermeintlich pflegeleichte Steinwüsten mit immergrünen Gehölz als "schön" empfunden wurde, ausgestellt wird. Genau dort gehört dein Garten auch hin.:
    Steril, unnatürlich und nicht eine Wildblume, wo auch nur ansatzweise ein Insekt eine Chance hat, Leben zu verbreiten.
    Wenn Du wirklich so froh bist, aus der Stadt wieder auf's Land gezogen zu sein, dann bitte folge dem naturnahen Trend, der im Umkehrschluss auch viel pflegeleichter und 100x ästhetischer ist.

    VG Lars

    • über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten ;-)
      Und was die Insekten angeht, wir haben ein relativ großes Grundstück und viele Ecken wo jene Leben verbreiten können.
      Aber danke für den Tipp, ich werde es mal googeln und mir Gärten ansehen.

  • Dem Kommentar bzgl Steingärten der Hölle kann ich mich nur anschließen. Wieso zieht man raus ins Grüne, im dann das Grüne mit grauen Steinen und bunten Lichtern zu verunstalten. Dann zieh doch bitte in die Wüste und lass das grüne Land hier grün statt es mit Steinen zu versiegeln. Ich fang jetzt nicht damit an woher die Steine überhaupt kommen und so...dafür ist mir mein Akku zu schade.

    • Die Steine kommen aus dem 17km entfernten Steinbruch, in welchem Kinderhände die Steine bei Mondschein schlagen - wegen der besonderen Maserung.
      Hergebracht haben die Steine 1200PS starke Diesel-Panzer-Motoren, natürlich ganz ohne Kat ;-)

      Wie du vielleicht im Hintergrund sehen kannst sind da noch einige Quadratmeter mit Obstbäumen und Sträuchern.
      Und das Land hier würde ich gern grün lassen - wenn es so wäre. Wir leben hier im Speckgürtel des Tagebau, wo das Grundwasser abgesenkt wurde. Quasi lebe ich bereits in der Wüste, wenn man sich den Boden hier in der Lausitz, rund um Weißwasser ansieht.

  • Die Diskussionen um Steingärten sind allgemein ein Dauerbrenner. Aber darum geht es hier ja garnicht.
    Es geht darum, dass Chris hier eine sehr ausführliche Anleitung erstellt und viel Arbeit reingesteckt hat.
    Wie so oft bei den siio-Artikeln sind wir nun in der Lage es nachzumachen. Große Teile lassen sich auch auf eine Blumenwiese adaptieren;-)

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